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Stuttgarter Hauptbahnhof: Fassade gebrochen – das war die Ursache

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Von: Lisa Klein

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Fassade des Stuttgarter Hauptbahnhofs
Ein Loch ist in der Fassade des Stuttgarter Hauptbahnhofs zu sehen. © Marijan Murat/dpa

In der Fassade des Stuttgarter Hauptbahnhofs klafft ein drei Meter großes Loch – Gebäudeteile sind auf die Straße gefallen. Nun ist die Ursache bekannt.

Update vom 23. August: In der Fassade des Stuttgarter Hauptbahnhofs klafft ein etwa drei Meter großes Loch. Nur wie durch ein Wunder wurde am frühen Dienstagmorgen (17. August 2021) niemand verletzt, als Teile der Fassade des Bonatzbaus aus 15 Metern Höhe auf die Straße stürzten, wie echo24.de* berichtete. Zunächst war unklar, was die Ursache für die bröckelnde Fassade war, nun ist der Grund bekannt.

Weil Bauarbeiter versehentlich eine tragende Wand in einem Büroraum bei der Sanierung des Stuttgarter Hauptbahnhofs herausgerissen haben, hatten sich mehrere Steinbrocken aus der Fassade des Bonatzbaus gelöst, wie die Deutsche Bahn (DB) am Freitag mitteilte. Ein entsprechender Dachträger habe daraufhin nachgegeben und dadurch bröckelten mehrere große Muschelkalkquader aus der Außenwand.

Bröckelnde Fassade am Stuttgarter Hauptbahnhof: Ursache bekannt

Die im Anschluss geschlossene Große Schalterhalle und die Kopfbahnsteighalle des Bonatzbaus sind seit Freitag wieder offen. Reisenden müssen keine Umwege mehr gehen, um zu den Bahnsteigen zu kommen. Die Bahn schaltete Statiker und andere Experten ein, um die Ursache zu ermitteln. Der denkmalgeschützte Bonatzbau und der davorliegende Bereich der Taxivorfahrt am Arnulf-Klett-Platz wurden sicherheitshalber gesperrt. Der Zugverkehr rollte aber ohne Einschränkungen weiter. Passagiere am Stuttgarter Bahnhof mussten längere Umwege in Kauf nehmen, um zu den Gleisen zu gelangen.

Das Gebäude wird im Zuge des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21* saniert. Die Arbeiten dort sind vorübergehend eingestellt, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Sie sollen aber bald wieder aufgenommen werden, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Der Umbau soll früheren Angaben zufolge 250 Millionen Euro kosten.

Sperrung am Stuttgarter Hauptbahnhof: Fassade gebrochen – Einsturzgefahr?

Erstmeldung vom 17. August: Am frühen Dienstagmorgen (17. August) gegen 3.30 Uhr hat es am Stuttgarter Hauptbahnhof einen lauten Schlag gelassen. Ein Stück der Fassade des historischen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist herausgebrochen und hat ein Loch von rund drei Metern Durchmesser in der Fassade des Bonatzbaus hinterlassen. Die Fassadenteile sind zum Großteil auf die Straße vor dem Bonatzbau gefallen, wie echo24.de* berichtet.

Es kann nur die Rede von Glück sein, dass dabei niemand verletzt wurde und sich zu diesem Zeitpunkt niemand auf dem Vorplatz befand. Feuerwehr, Landes- und Bundespolizei begutachteten den Schaden und sperrten das Gebäude am Arnulf-Klett-Platz ab. Wie genau es zu dem Fassaden-Schaden kommen konnte, ist noch nicht bekannt – allerdings wurden am Bonatzbau im Zuge des Stuttgart 21 Projekts Bauarbeiten durchgeführt, auf die das Herausbrechen von Teilen der Fassade zurückzuführen ist.

Die Höhe des Schadens durch den Abbruch der Steine blieb zunächst unklar. Experten der Deutschen Bahn (DB) sowie Statiker waren vor Ort, um weitere Maßnahmen abschätzen zu können. Der Bahnverkehr war nicht beeinträchtigt. Passagiere wurden über das Gelände der Landesbank Baden-Württemberg und den Schlossgarten zu den Zügen umgeleitet, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Stuttgarter Hauptbahnhof: Fassade des Bronatzbaus bröckelt

Das als Bonatzbau bekannte und fast 100 Jahre alte Empfangsgebäude ist ein Wahrzeichen Stuttgarts und wird seit 2019 von der Deutschen Bahn saniert. Wann genau die letzten Arbeiten an der vom Bruch betroffenen Stelle stattgefunden haben, konnte ein Sprecher der Bahn nicht sagen. Das denkmalgeschützte Bauwerk erhält ein neues Tragwerk und moderne Gebäudetechnik. Das Äußere bleibt jedoch erhalten. Für die Bauarbeiten musste sogar schon das Wahrzeichen – der Mercedes-Stern – vom Bahnhofsturm weichen*.

Die Planungen für die Modernisierung wurden von der Bahn, der Stadt, den Denkmalschutzbehörden und dem Architekturbüro Ingenhoven entwickelt. Der Entwurf sieht vor, die bestehenden, prägenden Gebäudeteile des Bonatzbaus – also den Turm, die Kopfbahnsteighalle, den Mittelaufgang sowie die Kleine und Große Schalterhalle – zu erhalten und durch das neue Tragwerk zu entlasten und zu sichern.

Im Zuge des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21 wird aber nicht nur der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt an sich umgebaut. Vielmehr geht es um die komplette Neuordnung des Bahnknotens – mit dem Bau neuer Bahnhöfe, Schienenwege, Tunnel und Brücken. *echo24.de berichtete bereits darüber, wie genau der Stuttgarter Hauptbahnhof aussehen soll, wenn er fertig ist*. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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