IHK-Gremium beschäftigt sich mit der Erdbebenhilfe der Region, der konjunkturellen Situation und dem Fachkräftemangel.
Heidenheim.
Zur ersten Sitzung 2023 kam die IHK-Vollversammlung in Heidenheim zusammen. Neben aktuellen Informationen zur konjunkturellen Lage sowie zur Erdbebenhilfe in der türkischen Provinz Hatay wurde den Mitgliedern die deutschlandweit im März startende Imagekampagne der 79 Industrie- und Handelskammern zur Ausbildung vorgestellt. Zudem wurden IHK-Ausschüsse nachbesetzt.
Dutzende Unternehmen aus der Region haben sich bei der Erdbebenhilfe für die Türkei engagiert – zumal eine enge Verbundenheit der Region durch die Städtepartnerschaft zwischen Antakya/Hatay und Aalen besteht. „Die gewährte Hilfe ist eine unglaubliche Gemeinschaftsleistung, die mindestens einen kleinen Teil zur Besserung der Lage vor Ort in der Türkei beiträgt. Ich danke allen aus unserem Kreis für das schnelle Handeln“, sagte IHK-Präsident Markus Maier. IHK-Vollversammlungsmitglied Selcuk Özer, der in die Organisation der Aalener Hilfe für die Türkei involviert ist, hatte das Gremium über die Hilfslieferungen und das Engagement informiert. „Unsere Region und unsere IHK haben sich beispielhaft und herausragend engagiert“, so Özer. Durch die Kooperation mit IHK-Mitgliedsunternehmen konnte die Hilfsaktion der Stadt Aalen, des DRK und THW schnell gestartet werden.
Des Weiteren stellte Markus Maier die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK vor. „Auch Ostwürttemberg hat der Krise durch den Ukraine-Krieg widerstanden. Die Lage ist deutlich weniger eingetrübt als noch im Herbst 2022 erwartet. Es ist sehr begrüßenswert, dass das Land Mitte Februar Energie-Härtefallhilfen beschlossen hat, die kleine und mittlere Unternehmen energieträgerunabhängig fördern“, sagte der IHK-Präsident. Ein Fünftel der Unternehmen geht demnach wieder von steigenden Exporten aus. 2023 erwarten 28 Prozent der Unternehmen steigende Umsätze. Außerdem wurde die Vollversammlung über den Fortgang der Zukunftsoffensive informiert. Das vom Bund geförderte Transformationsnetzwerk bekommt einen Beirat
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler ergänzte zum Multiprojektmanagement der Zukunftsoffensive in seinem Bericht. „Bei der Fachkräftesituation gilt es jetzt, die PS auf die Straße zu bringen.“ Die Region benötige Maßnahmen mit Schnelleffekt. Auch beim Wohnungsbau gelte es sofort zu handeln, um Fachkräften die benötigten Wohnräume bieten zu können. Als weitere Maßnahmen zur Akquise nannte er das Welcome Center Ostwürttemberg, an dem sich die IHK nun finanziell beteilige sowie die EATA) in Ellwangen. Mit diesen Kooperationen würden wichtige Lücken geschlossen. Zudem kündigte er an, dass die IHK alles dafür tun werde, um die nötigen Fördermittel in die Region zu holen. Außerdem plane die IHK, die Beiträge weiter zu senken.
Die IHKs und Betriebe haben eine bundesweite Ausbildungskampagne gestartet, mit der Menschen für die duale Ausbildung begeistert werden sollen. „Wir wollen allen die Möglichkeit für eine duale Ausbildung eröffnen. Deshalb werben wir in den kommenden drei Jahren für eine Ausbildung in den IHK-Berufen“, sagte Rentschler. „Für die Eindämmung des Fachkräftemangels ist die duale Ausbildung eine zentrale Säule. Die IHK engagiert sich mit allen Kräften, um die Zahl der Ausbildungsverhältnisse zu erhöhen“, so IHK-Präsident Markus Maier.
Sirko Nell, Geschäftsbereichsleiter Bildung bei der IHK, stellte die Eckpunkte der zunächst auf drei Jahre angelegten bundesweiten Azubi-Kampagne vor. „Die erste bundesweite Azubikampagne der IHKs unter dem Motto ‚Gemeinsam #könnenlernen‘ ist eine Einladung an alle Schülerinnen und Schüler, Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher sowie Umsteigerinnen und Umsteiger, das Lebensgefühl Ausbildung zu entdecken und mehr über die Chancen zu erfahren, die in einer Ausbildung stecken – und das natürlich auch direkt von IHK-Azubis.“ Die Kampagne ist auf Mitmachen angelegt und involviert mit einem Werbemittelpaket, Aktionen und Challenges auch Betriebe. Das Ziel: im ganzen Land ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung zu schaffen und so dabei zu helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen.