Zum Thema „Petition gegen Tempo 30“ in Leinzell:
Es ist schon erschreckend, mit welchen Argumenten manche Personen an die Öffentlichkeit gehen, um eine von Anwohnern jahrzehntelang herbeiersehnte Temporeduzierung zu verhindern. Diese direkten Anwohner der Ortsdurchfahrt in Leinzell (...) leiden seit Jahren unter diesen lärm-, und gesundheitsgefährdenden Situation. (...). Aber noch erschreckender ist, dass Personen, die vielleicht nicht einmal Anwohner dieser betroffenen Ortsdurchfahrt, beziehungsweise auch Einwohner dieser betroffenen Gemeinde sind, eine Petition gegen eine sinnvolle Maßnahme einleiten. Aber da zählt ja nur der betroffene Autofahrer, der sein Recht auf eine Durchfahrt nicht von Tempo 50 auf Tempo 30 reduzieren kann oder will. Und hier wird auch schneller als Tempo 50 gefahren. Hurra, man wurde nicht geblitzt. Es gibt ja Möglichkeiten vor und nach dem Blitzer. Oder noch besser, wenn erst gar keiner montiert ist. Was geht mich das um 1 Uhr oder 3 Uhr nachts an, wenn ich mit 80 km/h oder schneller sowie dröhnender Musik durch den Ort donnere? Und dann zu behaupten, man müsse auf die 13 000 Autofahrer Rücksicht nehmen. Das ist schlicht und einfach erschreckend. Ist den mittlerweile die Gesundheit von Menschen hinter dem Recht auf freie Fahrt angesiedelt? Letztendlich haben die betroffenen Anwohner der Leinzeller Ortsdurchfahrt jahrzehntelang Rücksicht auf die tägliche Durchfahrt der Verkehrsteilnehmer gezeigt. Die Einführung einer Geschwindigkeitsreduzierung im Ort bei 13. 000 Fahrzeugen bewirkt eher, dass die Verkehrsteilnehmer aus den Seitenstraßen und Wohngebieten besser einfahren können. Wodurch sich mit Sicherheit auch die Gefahr eines Unfalls beim Einfahren in die Ortsdurchfahrt durch das reduzierte Tempo verringert. Es ist ganz klar, dass Einwohner, die nicht unmittelbar an die betroffenen Bereiche grenzen, vielleicht einen anderen Standpunkt haben. Das ist Demokratie und Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber auch hierbei handelt es sich um Personen, Familien mit Kindern und ältere Mitbürger, die sich in diesen Bereichen bewegen oder auch leben. Aufgrund dessen ist es auch wichtig nicht nur die Lärmbelästigung, und Schadstoffemissionen in den Vordergrund zu stellen. Daher sollte jeder, der für oder gegen diese Einführung der Tempo 30 Zone der Ortsdurchfahrt ist, einfach noch einmal in sich gehen, ob dies nicht unter dem Strich ein Gewinn für die Einwohner von Leinzell und die Verkehrsteilnehmer ist. Denn Verkehrsteilnehmer sind auch Menschen, die irgendwo ihren Lebensmittelpunkt haben und letztendlich genauso Solidarität und Demokratie einfordern.
Bernd und Karin Ohnewald,
Leinzell