Zum Artikel „Der Krieg hat viel früher begonnen“, erschienen in der GT am 6. März:
Da kann man nur staunen! Mit dem Angriff der NATO am 24. März 1999 auf Jugoslawien wandelte diese sich vom Verteidigungs- zum Sicherheitsbündnis. Angriff statt Verteidigung ist zu verurteilen, überall. Begründung: Gräueltaten der Serben in Bosnien. Jetzt begehen die Russen die Gräuel in der Ukraine. Auch diese müssen vor den internationalen Strafgerichtshof oder ein Sondertribunal. Erstaunlich der Wandel in der Einschätzung Putins: Während wir ein Jahr lang alle zu Recht vor dem skrupellosen Aggressor Putin gewarnt wurden, brauchen wir jetzt laut Herrn Kiesewetter plötzlich keine Angst vor diesem Massenmörder zu haben. Weil wir nun auch bereit sein sollen, Flugzeuge zu liefern? Ein noch größeres Fragezeichen lässt die Aussage zur Meinungsfreiheit zurück: Sie darf nicht „ausgenutzt“ werden! Hoppla: Wenn Herr Kiesewetter die Argumente der einen Seite nennt, „nutzt“ er die Meinungsfreiheit nicht „aus“? Wenn Frau Merkels ehemaliger Sicherheitsberater, Ex-General Vad, gegen immer mehr Waffenlieferungen argumentiert, - „nutzt“ er diese Freiheit „aus“? Ja, Herr Kiesewetter, die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber für alle, nicht nur für die Meinung, die Ihnen gefällt. Wie wird Putin reagieren, wenn Herr Kiesewetter „die russischen Truppen auf der Krim von der Versorgung abschneidet“? Gibt Putin dann klein bei? Haben wir dann „gewonnen“ und er „verloren“? Und alle sind besonnen und vernünftig? Viele Militärexperten sagen, die wirkliche atomare Gefahr gehe von Missverständnissen und Zufällen aus. Nein, wir brauchen so bald wie möglich einen Waffenstillstand! Danach indische und brasilianische Blauhelme? Einen Kompromiss-Frieden. Sicherheitsgarantien. Atomare Abrüstung!
Hans Häußler,
Schwäbisch Gmünd