„Derblecken“ im Januar unterm Ipf

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Ist es Markus Söder oder nicht? Bei Wolfgang Krebs weis man es nicht genau.
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Wie der bayerische Komödiant und Stimmenimitator Wolfgang Krebs das Publikum in der ausverkauften Bopfinger Egerhalle zum Beben brachte.

Bopfingen

Die Egerhalle war ausverkauft, als Wolfgang Krebs als Kini auf die Bühne kam. Bopfingens Kulturchefin hatte mit dem bayerischen Kabarettisten ein gutes Händchen. Ursprünglich in der Schranne angesetzt, musste sie in die Egerhalle umziehen.

„Lassen Sie uns die nächsten zwei Stunden den ganzen Schmarrn um uns rum vergessen,“ sagte Krebs als bayerischer König Ludwig und das Publikum gab ihm recht.

Dramatisches Bild bayerischer Politiker gezeichnet

In seinem Programm „Vergelt’s Gott“ zeichnet der aus dem Bayerischen Fernsehen bekannte Stimmenimitator ein dramatisches Bild. Seit vielen Jahren ist kein bayerischer Politiker mehr in den Himmel gekommen. Nun soll die Kooperation wiederbelebt werden. Dazu darf jeder mal seinen Beitrag leisten.

Ob als König Ludwig, Edmund Stoiber alias Aloisius Hingerl oder Markus Söder, Wolfgang Krebs schlüpft perfekt in die Rollen. Wer ihn aus dem Radio kennt, ist trotzdem fasziniert, wie er auf der Bühne die Personen wechselt.

„Sie werden heute viele Anregungen für Witze bekommen, die Sie in den Himmel bringen,“ verspricht der gebürtige Oberbayer mit einem Oberfränkischem Vater – also Bayer aus allen Schichten. Seine Gags sind aktuell und auch regional. Einiges hat er extra für Bopfingen in sein Programm geschrieben.

Seine Giftpfeile, die er abschießt, sind hart, aber herzlich. Seine Wortwitze erweitern den Lachhorizont und die verschiedenen Dialekte und Stimmen sind bewundernswert.

Fast nichts lässt er aus. Krebs spricht über die verschiedenen Religionen, nimmt gendern aufs Korn und auch die dörfliche Gemeinschaft im Stile eines Gerhard Polt.

Regional ist Trumpf: Bopfinger Themen im Programm

Jeder bekommt sein Fett weg, aber mit viel Humor und das Publikum dankt es mit begeisternden Freudenapplaus.

Als Markus Söder liest Krebs aus dem Buch Markus, als Schlagerstar singt er „Ich würd‘ mich so gerne von Dir trennen“ und Hubert Aiwanger fragte er: „Wenn ich zu Hause bin und meine Frau ist nicht da, habe ich dann trotzdem Unrecht?“

Die Umziehpausen werden mit verschiedenen Telefonaten überbrückt. Wolfgang Krebs streut humoristisches Salz in gesellschaftliche Wunden und es ist fast wie ein politischer Aschermittwoch oder das „Derblecken am Nockherberg“ in der Egerhalle. Es war eine richtige Entscheidung, diese Veranstaltung in die größere Halle übergesiedelt zu haben. Die Wirkung des Ganzen war hier viel besser. „Lieber spiele ich vor 300 Leuten als dreimal vor 100,“ sagte Wolfgang Krebs nach der Show.

Wolfgang Krebs in seinen unzähligen Rollen. Wort- und stimmgewaltig pointiert fühlte es sich fast wie das „Derblecken“ auf dem Nockherberg an. Fotos: mj
Als Schlagerstar unterhielt Wolfgang Krebs das Publikum in der Egerhalle Bopfingen.
Wolfgang Krebs ist ein Meister der Darstellung bayerischen Politiker, hier als Emund Stoiber alias Aloisius Hingerl
Das dörfliche Geinschaftsleben nahm Wolfgang Krebs ebenfalls aufs Korn.
Hubert Aiwanger der stellvertretende Ministerpräsident von Bayern wurd von Wolfgang Krebs vorzüglich dargestellt.
Wolfgang Krebs als "Kini" wusste auch viel über die Bopfinger Geschichte und die Umgebung.

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