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B 29: Die Angst vor dem Nadelöhr

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Von: Jan Sigel

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Mit Beginn der B-29-Vollsperrung rechnen viele Essinger mit einem Verkehrschaos auf den Straßen. Besonders der Daimlerstraße (rechts im Bild) sowie der neuen B-29-Brücke (links im Bild) kommen in Sachen Umleitung eine große Bedeutung zu.
Mit Beginn der B-29-Vollsperrung rechnen viele Essinger mit einem Verkehrschaos auf den Straßen. Besonders der Daimlerstraße (rechts im Bild) sowie der neuen B-29-Brücke (links im Bild) kommen in Sachen Umleitung eine große Bedeutung zu. © Oliver Giers

Die einjährige Sperrung der Bundesstraße bereitet vielen Bürgern aus Essingen große Sorgen. Wo sie die größten Probleme sehen und was sich deswegen aktuell auf dem Rathaus abspielt.

Essingen

Mit großer Sorge blicken viele Essinger auf den 12. Juni. Ab diesem Montag ist die B 29 im Abschnitt zwischen der Abfahrt Bauhaus und dem Bahnhof Essingen für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt. „Wir Essinger können uns nicht vorstellen, wie das funktionieren soll“, äußerte sich bereits Bürgermeister Wolfgang Hofer dazu. Eine Meinung, die er mit vielen Essingern teilt.

Einen ersten Vorgeschmack, wie es auf den Gemeindestraßen mit Beginn der Vollsperrung werden könnte, haben viele gerade erst erlebt: Wegen einer Breitband-Baustelle in der Daimlerstraße und einer dort eingerichteten, laut Hofer „nicht gerade optimalen“ Ampelschaltung, kam es jeden Morgen zu langen Staus. „Teilweise standen die Autos morgens bis zum Gasthaus Rose“, sagt Hofer. Also weit bis nach Essingen hinein.

Bis zu 30 000 Fahrzeuge täglich

Diese Baustelle im „Stockert“ ist zwar mittlerweile genauso wie die Ampel verschwunden. Doch genau dort, entlang der zweispurigen Daimlerstraße wird die B-29-Umleitung verlaufen. Ob das gelingt, da sind viele Essinger skeptisch. Zu klein und zu schmal sei die Straße, um mit der B-29-Blechlawine klarzukommen. Immerhin bis zu 30 000 Fahrzeuge täglich.

Das Gewerbegebiet werde ein Engpass sein, ja. Aber für den Bürgermeister ist es nicht der „neuralgische Punkt“, also nicht das „Nadelöhr“ der Umleitung. Dieses befinde sich für Autofahrer, die aus Essingen kommen und nach Aalen oder Schwäbisch Gmünd wollen, ganz woanders. Nämlich oberhalb der neuen Rampe zur B 29-Brücke zwischen Essingen und Forst. Denn dort wird es eine Ampelschaltung geben. Und sind deren Rot-Grün-Phasen nicht perfekt aufeinander abgestimmt, „wird es sich in alle Richtungen stauen“, ist sich Wolfgang Hofer sicher. Schlimmer noch: „Zu Stoßzeiten werden wir dann kaum mehr aus unserem Ort herauskommen“, befürchtet der Bürgermeister - und fügt hinzu: „Entweder die Umleitung spielt sich ein, oder es bricht alles zusammen.“

Bürger laufen Sturm

Dieser Ansicht sind auch viele Bürger - und laufen deshalb schon jetzt Sturm. „Das Telefon im Rathaus steht kaum mehr still“, sagt Wolfgang Hofer. Permanent würden sich Essinger Bürger bei ihm und seinen Mitarbeitern über die bevorstehende B-29-Vollsperrung beschweren. Dies sei für alle Rathausmitarbeiter aktuell „eine nicht gerade angenehme Situation“. Das Problem: „Ich kann es nicht ändern“, sagt Hofer. Und seine Mitarbeiter auch nicht. Für die Sperrung sei das Regierungspräsidium verantwortlich - nicht die Gemeindeverwaltung. Daher bittet der Bürgermeister seine Mitbürger um Nachsicht. Man müsse nun zunächst abwarten, wie sich alles entwickelt - und dann schauen, wie es weitergehen kann.

Eine provisorische Straße entsteht

An der Einmündung Bauhaus wird aktuell eine provisorische Straße gebaut, damit der Verkehr sicher auf die Umleitungsstrecke Humbold-, Daimler- und Bahnhofstraße ausgeleitet werden kann. Dieses Provisorium soll bis Ende Mai gebaut sein. Anschließend wird der Knoten Zufahrt Talhof / Bauhaus bis 12. Juni verändert. Ampeln werden ab- und Verkehrsinseln zurückgebaut und die neue Verkehrsführung eingerichtet. Während dieser Umbauarbeiten kann von der B 29 nicht in Richtung Bauhaus abgebogen werden – weder aus Richtung Aalen, noch aus Richtung Schwäbisch Gmünd. Umgekehrt kann auch nicht vom Bauhaus auf die B 29 abgebogen werden.

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