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Warum Essinger B-29-Sperrung kritisieren

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Von: Uwe Glowienke

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Großes Interesse herrschte am Freitag bei der Einwohnerversammlung in der Essinger Remshalle zu aktuellen Themen.
Großes Interesse herrschte am Freitag bei der Einwohnerversammlung in der Essinger Remshalle zu aktuellen Themen. © Uwe Glowienke

In Essingen läuft es sehr gut, was die Planungen und Investitionen anbelangt. Wie sich allerdings die Verkehrslage entwickelt, wenn die B29 gesperrt wird, ist völlig offen und hinterlässt viele Fragen.

Essingen

Da kommt ordentlich was auf Essingen zu in naher Zukunft. Auf alle Fälle positiv, was Bebauungspläne angeht, was die eventuelle Aufstockung des Pflegewohnheims betrifft, wie die generelle Innenentwicklung des Ortskerns sowie die neue, multifunktionale Nutzung des alten evangelischen Gemeindehauses aussehen soll und was im Radwegverkehrskonzept möglich ist.

Aber dahingehend, wie die Verkehrslage in und um Essingen aussehen wird, wenn für den Bauabschnitt 2, ab dem Bauhaus bis zur Esso-Tankstelle, die B 29 für den vierspurigen Ausbau komplett gesperrt werden muss, das steht auf einem anderen Blatt.

Der Bürgermeister zur Situation

Bürgermeister Wolfgang Hofer schaut, zumindest was die Bebauungspläne und die eingangs erwähnten Maßnahmen betrifft, positiv nach vorne und macht deutlich, dass Essingen weiterhin auf einem guten Weg sei und viel investiere. Er freute sich bei der nach langer Zeit wieder stattfindenden Einwohnerversammlung in der Remshalle, dass so viele gekommen waren.

Aktuelle Situationen habe man stets, trotz ungeahnter Herausforderungen, gut bewältigen können, weitestgehend seien die Krisen spurlos vorübergegangen. Trotzdem habe man Vorsorge getroffen, beispielsweise mit Notstromaggregaten und der Remshalle als Notfallstützpunkt. Auch die Energiekrise stünde aktuell nicht mehr im Vordergrund, denn es gäbe momentan genug Gas und Strom. Derzeit habe man in privaten Unterkünften 60 ukrainische Flüchtlinge untergebracht, allerdings müsse man damit rechnen, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Hofer bat darum, sich unbedingt zu melden, wenn man Wohnraum zur Verfügung stellen könne.

Die Finanzen

Finanziell stehe Essingen solide da, obwohl die Zeiten nicht einfach seien, so der Bürgermeister. Man habe viel Spielraum für künftige Investitionen. Steuern und Gebühren müssten nicht erhöht werden. „Wir geben ein gutes Bild ab“, betonte Hofer mit Blick auf den Haushalt. Auch bei der Parkschule sei man auf einem guten Weg. Man habe bereits viel investiert und auch in den nächsten drei Jahren würden 8 Millionen Euro in die Hand genommen. Diese moderne und fortschrittliche Schule, so Hofer, erhalte eine neue Aula, einen multifunktionalen Raum für Veranstaltungen und Platz für die Musikschule.

Das Nahwärmenetz werde ausgebaut, der Breitbandausbau vorangetrieben. „Wir buddeln weiter“, betonte Wolfgang Hofer – auch mit Blick auf die Sanierung einzelner Straßen.

Das Thema Straße war dann auch sehr präsent, als Hofer die geplante Verkehrsführung vorstellte, wenn die B 29 demnächst vierspurig ausgebaut wird.

B 29 – Sperrung nötig?

Dietmar Lenz und Frank Engelhart vom Regierungspräsidium lobten zunächst den Fortschritt des ersten Bauabschnitts mit der Arbeitsgemeinschaft Rossaro, Haag-Bau und Stark. Diese würden auch in der nächsten Phase die Arbeiten ausführen, was beide sehr begrüßten. Seither sei alles reibungslos und im Zeit- und Kostenrahmen verlaufen. Allerdings könne man im nächsten Abschnitt ein halbes bis dreiviertel Jahr an Zeit einsparen, wenn man den Streckenabschnitt für den Ausbau komplett sperre. Das bedeutet aber, dass ab dem Bauhaus der ganze Verkehr über die Daimlerstraße läuft. Von dort werde es nicht einfach, nach Essingen zu kommen und auch die Anbindung an die B 29 nach Stuttgart habe ihre Tücken.

Deshalb gab es bei der Präsentation der Verkehrsführung einige Unruhe in der Remshalle und viele Fragen. Wie sieht es mit den Radwegen aus, wie wird der Schwerlastverkehr möglichst ausgegrenzt, bleibt die Strecke über Dauerwang offen und macht es wirklich Sinn, die B 29 komplett zu sperren und zu riskieren, dass man wegen des zu erwartenden riesigen Verkehrsaufkommens aus Essingen gar nicht mehr rauskommt?

Aufgeheizte Stimmung?

Frank Engelhart und Dietmar Lenz versuchten, die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen. Es sei kein abschließender Plan, wir optimieren, wo es möglich ist und wenn es nicht so klappt, wie geplant, müsse man auch überlegen zurückzurudern. Allerdings, und das machten auch beide deutlich, habe man so nicht alle paar Wochen eine neue Verkehrsführung. Denn dass immer wieder gesperrt werden müsste, sei klar.

An die Einwohnerversammlung schloss sich eine Fragerunde über die vorgestellten Projekte und Maßnahmen an. Die Essinger hatten im Anschluss die Gelegenheit, sich anhand der aufgehängten Pläne bei Kaltgetränken auf Wunsch mit dem Gemeinderat und Bürgermeister Wolfgang Hofer auseinanderzusetzen.

Großes Interesse herrschte am Freitag bei der Einwohnerversammlung in der Essinger Remshalle zu aktuellen Themen.
Großes Interesse herrschte am Freitag bei der Einwohnerversammlung in der Essinger Remshalle zu aktuellen Themen. © Uwe Glowienke
Großes Interesse herrschte am Freitag bei der Einwohnerversammlung in der Essinger Remshalle zu aktuellen Themen.
Großes Interesse herrschte am Freitag bei der Einwohnerversammlung in der Essinger Remshalle zu aktuellen Themen. © Uwe Glowienke

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