- VonMichael Scheidleschließen
Mit einer Sonderausstellung „100 Jahre Schützenverein“ startet die Saison.
Lauchheim. Am Ostermontag startete das Museum im Torturm von Lauchheim in seine diesjährige Saison. Nachdem in den vergangenen Jahren pandemiebedingt unter erschwerten Bedingungen geöffnet sein konnte, hoffen die Macher um Werner Kowarsch in diesem Jahr wieder auf interessierte Besucher.
Für dieses Jahr haben sie die Sonderausstellung zum 100-jährigen Bestehen des Schützenverein Lauchheim. „Der Verein wurde 1922 gegründet, ruhte aber während des zweiten Weltkrieges und wurde erst 1960 wieder ins Leben gerufen,“ betont Oberschützenmeister Peter Ruff.
Zu sehen sind im Torturm alte Schützenscheiben aus dem Jahre 1926, eine Armbrust aus dem 15. Jahrhundert, welche die Privilegierte Schützengesellschaft Nördlingen als Leihgabe den Lauchheimer überlassen hat. „Die Privilegierte Schützengesellschaft Nördlingen ist unser Patenverein,“ erzählt Ruff. Er half 1960 den Schützenverein wieder zu beleben. Mit dabei eine Einladung aus dem Jahre 1405, worin die Nördlinger Schützen die Lauchheimer zum Bogenschießen einladen.
Noch heute wird im Schützenverein Lauchheim nicht nur mit Pistole und Gewehr, sondern auch mit Bogen das Ziel anvisiert. Die Schützenketten, die der Sieger des Königsschießens jährlich erhält, sind ebenso zu besichtigten, wie die verschiedenen Pokale, die errungen wurden. Darunter der Waldemar-Kiener-Gedächtnispokal, der dieses Jahr an Fritz Brehmer ging.
Fotos aus der Geschichte des Vereins, sowie eine Vereinschronik, ein Schützenanzug und Kleid sowie Fahnenbänder der vergangenen Jahre vervollständigen die Ausstellung. Wer möchte, kann gerne das Anvisieren eines Zieles auf 100 Meter üben und feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist.
Zu sehen ist auch der „Schatz vom Kalvarienberg“. 137 Münzen, die bei der Renovierung der Kalvarienbergkapelle in Ritzen gefunden wurden. Damals wurde der hölzerne Opferstock von 1750 entfernt. Vermutlich sind die Münzen, die aus der Zeit von 1620 bis 1948 stammen beim Einwerfen neben den Opferstock gefallen.
In der Vitrine daneben befinden vier von 84 Goldgulden, die bei Renovierungsarbeiten in der Hauptstraße entdeckt wurden. Vermutet wird, dass es sich dabei um den sagenhaften Schatz der Gromberger handelt.
Auch ein Sparstrumpf aus der Kaiserzeit ist in der Türmerstube zu sehen. Er stammt aus jener Zeit als von Münz- auf Papiergeld gewechselt wurde. Interessant ist ebenfalls die Tabelle wie teuer ein halbes Ei von Juni 1912 bis November 1923 wurde.
Unterstützt wird die Ausstellung durch verschiedenen Multimedia-Bildschirme auf denen die Ausstellungsstücke näher vorgestellt werden. Im Lauchheimer Museum im Torturm sind noch viele weitere historische Dinge zu entdecken. Michael Scheidle
Das Museum im Torturm ist jeweils von Ostermontag bis Ende Oktober am 2. und 4. Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet, außerdem am 4. 7., dem Lauchheimer Stadtfeiertag. Jeweils am 4. Sonntag im August ist „Lauchheimer Museumstag“ mit Aktionen im Museum und Hof.
Außerhalb der Öffnungszeiten sind Führungen – z. B. auch in Verbindung mit einer Stadtführung – nach Absprache möglich (Rathaus Lauchheim, Frau Thaler Tel. 07363 85-11 oder direkt beim Vorsitzenden des Geschichts- und Altertumsvereins Herrn Kowarsch Tel. 07363 952440).