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Gemeinderat vergibt Aufträge für fast zehn Millionen Euro. 50 Kilometer Glasfaserkabel werden verlegt. Was das Besondere an etwa 600 Hausanschlüssen ist.
Abtsgmünd. Bürgermeister Armin Kiemel sprach von einem „großen Aufschlag“. Kein Wunder, denn es werden in der Gesamtgemeinde etwa 50 Kilometer Graben ausgebaggert, um Glasfaserkabel zu verlegen. 20 Kilometer davon in befestigten Flächen. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen etwa 600 Haushalte schnelles Internet erhalten. Die Hausanschlüsse übrigens werden für die Hausbesitzer kostenlos hergestellt. Was steckt dahinter?
Abtsgmünds Gemeinderat hat am Donnerstagabend Bauarbeiten mit einer Gesamtsumme von fast zehn Millionen Euro vergeben. Eine gewaltige Summe, die in den Internet-Breitbandausbau gesteckt wird, im Rahmen des sogenannten „Weiße-Flecken-Programms“.
Gut für die Gemeinde: 90 Prozent der Kosten werden zusammen von Bund (50 Pozent) und Land (40 Prozent) bezuschusst, also kostet es Abtsgmünd selbst voraussichtlich etwa eine Million Euro. Die Arbeiten dazu wurden im Juni 2022 öffentlich ausgeschrieben.
Ergebnisse
Jürgen Schuster von der Planungsfirma Corwese erläuterte den Gemeinderatsmitgliedern die Sache. Den Ausbau des schnellen Internets hat die Gemeinde gebietsweise aufgeteilt in sogenannte „Cluster“ (in Klammern die jeweils günstigsten Firmen und Vergabesummen): Nr. 1: Abtsgmünd (Walter Bauer, Runding, 2,73 Millionen Euro). Nr. 2: Hohenstadt-Neubronn (Martin Roth und Söhne, Ellwangen, 2,17 Millionen Euro.), Nr. 3 Pommertsweiler (Riedlberger Bau, Schiltberg, 1,65 Millionen Euro). Nr. 4: Untergröningen (Riedlberger Bau, Schiltberg, 2,38 Millionen Euro).
Die Kabelmontage in allen Gebieten erledigt für 475.000 Euro auch die Firma Walter Bauer aus Runding. Ein Technikgebäude in Untergröningen erstellt die Firma Reichle & De-Massari aus Gummersbach für 143.000 Euro.
Durch die Aufteilung und damit die Vergabe an mehrere Firmen erhoffte man sich preisgünstige Angebote. Diese Hoffnung hat sich erfüllt. Wie Bürgermeister Armin Kiemel erklärte, liegt das Submissionsergebnis insgesamt etwa 30 Prozent unter den Kostenberechnungen.
Ob sich eine zweite Hoffnung erfüllt, nämlich eine schnellere Bauzeit, weil gleichzeitig an mehreren Stellen gearbeitet werden kann, muss sich erst noch zeigen. Klar wurde in der Sitzung jedoch, dass wahrscheinlich die eine oder andere Baustelle nach dem Aufgraben nicht sofort wieder geschlossen werden kann. Nach der Vergabe können jetzt die Förderanträge bei Bund und Land gestellt werden. ⋌Manfred Moll