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Bunte Apfel-Vielfalt zum Jubiläum

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Von: Cornelia Villani

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Äpfel in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt: Mit einer Obstausstellung feierte der Obst- und Gartenbauverein Waldhausen seinen 100. Geburtstag.
Äpfel in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt: Mit einer Obstausstellung feierte der Obst- und Gartenbauverein Waldhausen seinen 100. Geburtstag. © Jan-Philipp Strobel

Mit einer Obstausstellung feierte der Obst- und Gartenbauverein Waldhausen seinen 100. Geburtstag. Gut 500 Menschen erlebten einen spannenden Thementag.

Lorch-Waldhausen. Dunkelrot, gelb, hellgrün oder bunt gescheckt, von eher klein bis faustgroß – was da am Sonntag in beinahe 200 Körbchen lag, gab ein tolles Bild ab. 190 Sorten Äpfel und einige Birnen präsentierte der Obst- und Gartenbauverein Waldhausen in der Remstalhalle.

Gut 500 Menschen staunten über die Vielfalt des Obstes, genossen Saftproben und gutes Essen und erlebten Gottesdienst und Reden zum 100-Jahr-Jubiläum des Vereins. Pfarrer Lukas Golder sprach passend zum Thema übers Wachsen und Gedeihen.

Nicht wenige holten sich auch handfeste Ratschläge ab. „Den hier würde ich gerne anpflanzen“, sagte eine Frau zu Franz-Josef Klement und zeigte auf ein Körbchen. „Da müssen Sie aber auf den Standort achten“, riet der Obstbaumberater des Landratsamts, „wo soll das Bäumchen denn stehen?“. Klement und auch Streuobstfachmann Hans-Thomas Bosch erklärten Obstsorten und gaben Tipps. „Dieses Jahr hatten wir Probleme mit Pilzwachstum und Schorf“, erzählte Klement, „da rate ich zu Züchtungen wie Rubinola oder Santana.“

Wichtig sei auch, einen Obstbaum regelmäßig zu schneiden, trug Hans-Thomas Bosch vor. Er betonte, dass es nicht wichtig sei, gut oder schlecht zu schneiden: „Sondern zu erkennen, was unter bestimmten Verhältnissen am besten funktioniert.“

Schnittkurse bietet auch der Verein an, sagte Vorsitzender Sebastian Zinßer. Er blickte kurz auf die Geschichte des Vereins zurück. Vor 100 Jahren hatten 15 Stücklesbesitzer mit dem Obstbau angefangen, nachdem der Weinbau zu Ende gegangen war. „Im Zuge des Klimawandels kann es heute wieder eine Alternative sein, Wein anzubauen.“

Zinßer freue sich, dass Landrat Dr. Joachim Bläse gekommen war: „Uns ist es ein großes Anliegen zu betonen, wie wichtig Fachleute wie Herr Klement als Schnittstelle zwischen Bürger und Amt sind.“ Und auch der Landschaftserhaltungsverband erfülle einen erheblichen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft.

Landrat Bläse stimmte ihm zu: „Fachberater stellen das Rückgrat dar.“ Er wiederum freue sich, Landtagsabgeordneten Tim Bückner zu sehen: „So erkennt Stuttgart, was den ländlichen Raum tatsächlich ausmacht.“ Früher hätten der Obstanbau und die eigene Versorgung einen anderen Stellenwert gehabt. Das sei heute wieder im Kommen. Bläse lobte den Verein: „Es muss Menschen geben, die andere dafür begeistern, wie wir mit der Natur umgehen können.“ Der Verein könne Hilfe leisten, etwa beim Umgang mit geerbten Obststückle. Nicht zuletzt sprach der Landrat auf Zinßers Erwähnung des Weinbaus an: „Waldhausen könnte das Aushängeschild für Weinbau im Ostalbkreis werden“, schlug er vor.

Dr. Dietmar Hermann überbrachte als stellvertretender Bürgermeister die Grüße von Marita Funk, die im Urlaub sei. Er betonte, dass die Stadt finanzielle Unterstützung leiste, wenn neue Hochstämme gepflanzt werden. „Es ist für Kommunen eine große Aufgabe, beim Erhalt von Streuobstwiesen zu helfen.“ Martin Mager, Vorstand des Bezirksverbands für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd überbrachte beste Glückwünsche. Und Heiko Cammerer, Vorsitzender des Ortschaftsverbands der Waldhäuser Vereine, betonte, dass der Verein mit der eigenen Gemeinschaftsobstanlage etwas Wichtiges und Nachhaltiges geschaffen habe.

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