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Ein Stammzellspender für Natalie

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Von: Anja Müller

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Für Natalie Belgardt ist ein genetischer Zwilling für eine Stammzellspende gefunden.
Für Natalie Belgardt ist ein genetischer Zwilling für eine Stammzellspende gefunden. © privat

Für die an Leukämie erkrankte Frau aus Wäschenbeuren hat sich ein genetischer Zwilling gefunden.  571 Menschen ließen sich bei der von Freunden organisierten Typisierungsaktion registrieren.

Wäschenbeuren. Bei eins zu einer Million liegt die Wahrscheinlichkeit, den genetischen Zwilling eines Menschen zu finden, heißt es bei der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Dieser wird etwa gebraucht, wenn ein an Blutkrebs erkrankter Mensch eine möglichst genau passende Stammzellspende benötigt.  Und einen solchen Treffer hat nun die aus Wäschenbeuren stammende Natalie Belgardt gelandet.

Im Dezember hatte die Mutter einer einjährigen Tochter die Diagnose „Akute Myeloische Leukämie“ (AML) erhalten, eine aggressive Form von Blutkrebs. Mittlerweile habe sie bereits die dritte Chemotherapie bekommen und es gehe ihr „gar nicht gut“, sagt ihr Bruder Daniel Schmidmeier, und erzählt von 38 Tabletten, die Natalie zur Zeit täglich einnehmen muss. Dazu kommt nun zur Vorbereitung der lebensrettenden Stammzelltransplantation auch noch die Bestrahlung, die alle Krebszellen zerstören soll, aber eben auch vor gesunden Zellen nicht Halt macht. Die Stammzelltransplantation solle wohl in der kommenden Woche erfolgen, erzählt Daniel Schmidmeier. Ist dies geschehen, müssen sich neue Blutzellen aus den transplantierten Stammzellen bilden. Zehn Tage dauere das, dann merke der Behandelte, dass sich etwas tut, davor fühle man sich sehr krank, berichtet Daniel Schmidmeier, was die Ärzte sagen. Im Normalfall reiche eine Stammzellspende aus.

Wo letztendlich der passende  Stammzellspender gefunden wurde, ist nicht bekannt. In jedem Fall war die Typisierungsaktion, die die Freunde von Daniel Schmidmeier und Natalie Belgardt an einem Sonntag im Februar in der Wäschenbeurener Bürenhalle aufgezogen haben, ein Erfolg. Den ganzen Tag über seien die zehn Stationen belegt gewesen, an denen Besucher einen Abstrich von ihrer Mundschleimhaut vornehmen konnten, freut sich Marco Graf, der sich darum gekümmert hat, dass sich die Aktion über die Sozialen Medien verbreitet. 571 Registrierungen, die nun auch anderen Kranken helfen können, seien allein dabei zusammengekommen,

Wem Natalie Belgardt  die lebensrettende  Stammzellspende zu verdanken hat, wird sie nicht so ohne weiteres erfahren. Am Tag der Transplantation bekomme seine Schwester  Geschlecht, Alter und Herkunftskontinent des Spenders genannt, sagt Daniel Schmidmeier. Ein Jahr nach der Behandlung könnte Natalie Belgardt ihrem Wohltäter einen Brief schreiben, sofern dieser dies zulasse. „Meine  Schwester würde es schon gern wissen.“ Anja Müller     

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