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Ein vorbildlicher Tenor

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Von: Andrea Rohrbach

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Die Sängerinnen und Sänger des MGV Lorch haben zahlreiche Mitglieder geehrt.
Die Sängerinnen und Sänger des MGV Lorch haben zahlreiche Mitglieder geehrt. © Andrea Rohrbach

Auf seinem Herbstevent ehrt der MGV Lorch auch Walter Kühfuss für 75 Jahre aktives Singen im Verein.

Lorch. Seit dem 1. Januar 1947 singt Walter Kühfuss im MGV Lorch. Damals war er 17 Jahre alt gewesen, sagt der sangesfreudige Senior. Viel Auswahl an Freizeitbeschäftigungen habe es kurz nach dem Krieg nicht gegeben, erinnert sich der 92-jährige Tenor und setzt schmunzelnd hinzu „singen hält jung“.

Gemeinsam mit Sängerfreund Gerhard Willing, der vor 65 Jahren als Bariton dem Gesangverein beitrat, habe er wundervolle Solos „hingelegt“, sehr zur Begeisterung der Zuhörer, meint eine Tischnachbarin anerkennend. Gefragt nach seinem Lieblingslied erklärt Kühfuss „das einsame Glöcklein“ der Don Kosaken sei immer sein Favorit gewesen. Mitte der 1950er Jahre habe er dieses Lied auf dem Deutschen Sängerfest in Stuttgart vortragen dürfen, unter der Zuhörerschaft sei es „mäuschenstill“ gewesen.

Ana Fritz begrüßte im Lorcher Bürgerhauses zu dem festlichen Abend befreundete Sänger der Aalener Chorfreunde, dem Männergesangverein Deiningen, dem Liederkranz Waldhausen und viele aktive und passive Mitglieder des MGV Lorch. Die „allerschönste“ Aufgabe am Sonntag oblag dem Präsidenten des Chorverbandes Friedrich Silcher, Hans-Albert Schur, der aktive und passive Mitglieder für ihre jahrzehntelange Treue auszeichnen durfte.

Langer Applaus begleitete Kühfuss auf seinem Weg zum Präsidenten und der Vorsitzenden. Schur ehrte den 92-Jährigen für seine Sängerkarriere. Für 75 Jahre aktives Singen sei vom Chorverband keine Ehrennadel vorgesehen, diese Ehrung sei einfach zu selten. 75 Sängerjahre seien eine „großartige Leistung“, die auch auf einen sympathischen Chor zurückzuführen sei.

Kühfuss habe sich in Vielerlei in den Verein eingebracht und sei „ein großes Vorbild. In ihrer Laudatio erinnerte Fritz daran, dass nicht vielen Sängern eine so lange Sängerkarriere vergönnt sei, auch mit über 90 Jahren sei Kühfuss ein leidenschaftlicher Sänger, der dem Verein treu verbunden ist. Über das Singen hinaus haben sich die Aktivitäten des Geehrten auch auf das Theaterspielen im MGV erstreckte, als „begnadeter Sänger“ habe Kühfuss mehrmals den Friedrich Silcher verkörpert. Das mit seiner brillanten Tenorstimme vorgetragene „O sole mio“ habe damals in Oria für Begeisterungsstürme gesorgt.

Für 65 Jahr singen im Chor, sei ebenfalls vom Chorverband keine Nadel vorgesehen, die diese seltene Ehrung vorsieht, bedauerte Schur bei der Ehrung von Gerhard Willing. Als 20-jähriger ist Willing in den Chor eingetreten, Willings Gesangskarriere sei beim MGV nur durch eine berufliche Abwesenheit unterbrochen worden. Selbst an seinem neuen Arbeitsort habe Willing in einem Chor gesungen, so dass dieser „begnadete Bariton“ für 65 Jahre aktives Singen geehrt wurde.

Als aktives Vereinsmitglied habe Willing lange als Schatzmeister und Fahnenträger dem Verein gedient. Inge Wüst wurde für 70 Jahre aktiven Gesang geehrt. Nicht minder zu bewerten sei die Leistung von Jörg Petersen und Reinhart Stösser für 60 Jahre aktives Singen. Weitere Ehrungen für 40 Jahre aktives Singen gingen an Ursula Hilger, Baldur Stock und Hermann Joos. Seit 25 Jahren unterstützen Marion Lindenberger, Gerhilde Zimmer und Veronika Zecher den Chor. Für langjährige treue Unterstützung als passives Mitglied wurde Inge Vollmer für 70 Jahre, Helmut Breyer und Helga Heinle für 65 Jahre geehrt. 60 Jahre sind Annemarie Bansbach, Klaus Debler, Edmund Lieske und Edith Rösch dem MGV treu und für 50 Jahre galt der Dank Erika Debler. ⋌Andrea Rohrbach

Walter Kühfuss, der Präsident des Chorvereins Friedrich Silcher, Hans-Albert Schur und die Vorständin Ana Fritz
Walter Kühfuss, der Präsident des Chorvereins Friedrich Silcher, Hans-Albert Schur und die Vorständin Ana Fritz © Andrea Rohrbach

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