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Mit dem Aufzug auf die Baustelle

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Von: Cornelia Villani

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Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss.
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss. Foto: cop © Cornelia Villani

An der Lorcher Stadtkirche starten die Bauarbeiten. Erst am Turm, dann am Kirchenschiff werden die Dächer erneuert und kaputte Sandsteine an der Fassade gerichtet.

Lorch. Nur die Spitze schaut noch heraus: Der Turm der Lorcher Stadtkirche ist beinahe komplett eingerüstet, an seiner Seite fährt gerade ein Aufzug herunter. Die lang angedachte Sanierung startet: Dach und Fassade, zunächst vom Turm, später vom Kirchenschiff, werden erneuert und ausgebessert.

„Bis Ende März sollten die Gerüstbauer fertig sein“, sagt Karl-Heinz Sachsenmaier. Der Architekt und Bauleiter stammt vom beauftragten Büro Klaiber und Oettle aus Schwäbisch Gmünd. „Ich habe schon viele Kirchensanierungen betreut“, erzählt er, „momentan zum Beispiel auch an der Kirche in Alfdorf“.

Auch dort drehten sich die Arbeiten ums Dach, wie auch in Lorch: „Voraussichtlich nach Ostern nehmen die Handwerker die alte Schieferdeckung des Turms ab.“ Vermutlich befinde sich darunter eine Bitumenpappe, die auch entfernt wird. „Dann schauen wir, wie die Unterkonstruktion aussieht.“ Solche Dinge wisse man bei älteren Bauten eben erst, wenn man Dach oder Mauerwerk öffnet: „Das sind ganz normale Unwägbarkeiten bei solchen Baustellen.“

Wenn die Schalung noch gut ist, also zum Beispiel nicht durch eingetretenes Wasser beschädigt ist, werde sie weiterverwendet. Falls nicht, wird sie erneuert, ebenso wie die Dachbedeckung. Ist das Dach gerichtet, geht es darunter weiter. „Wenn es sich vermeiden lässt, arbeiten wir nicht oben und unten gleichzeitig“, erklärt Sachsenmaier, aus Sicherheitsgründen.

Am Turm und am ganzen Kirchenschiff weist die Fassade Schäden auf. „Wir beginnen irgendwann im Sommer mit der Putzfassade des Turms im oberen Drittel.“ Dann werde ein Fachmann sich um die abgebröckelten Sandsteine kümmern, die sich vor allem im Sockelbereich mit bloßem Auge erkennen lassen. Erst am Turm, dann rund um die ganze Kirche.

Fledermäuse unterm Dach

Im September ist geplant, das Kirchenschiff einzurüsten. „Weil ein Artenschutzgutachten gezeigt hat, dass Fledermäuse im Dach des Kirchenschiffs leben.“ Die Tiere scheinen hier ihr Sommerquartier zu haben, welches sie im Herbst aufgeben. „Dann sind wir wieder dran und richten das Dach des Hauptgebäudes.“

Kirchenpflegerin Kathrin Piller kann die Bauarbeiten aus ihrem Büro im Gemeindehaus beobachten. Sie freue sich, dass endlich der Startschuss fiel. „Unserem Zuschussantrag beim Landesamt für Denkmalpflege wurde stattgegeben“, erzählt sie, darauf hatte die Kirchengemeinde noch gewartet. Ende Februar folgte dann auch die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Amtes, mit dem die Bauarbeiten beginnen konnten.

Kosten 1,2 Millionen Euro

Die 1,2 Millionen Euro teure Sanierung werde wohl mit 620000 Euro bezuschusst, zum Beispiel aus dem Ausgleichsstock des Oberkirchenrats und aus dem Topf für denkmalgeschützte Kirchen des Kirchenbezirks. Und auch die Stadt Lorch gibt rund 40 000 Euro dazu. „Wir brauchen aber auch Spenden für die Finanzierung“, sagt Kathrin Piller. Einiges sei schon zusammengekommen, eine genaue Zahl hatte die Kirchenpflegerin aktuell nicht parat. „Es sind weitere Aktionen angedacht, um Spenden zu sammeln“, kündigt sie an, man dürfe gespannt sein.

Feuerwehr übt auf Turmgerüst

Personenrettung in 28 Meter Höhe – das übte die Lorcher Feuerwehr am Turm der Stadtkirche vergangenen Donnerstag. „Die Chance, an einem so hohen Gerüstturm zu üben, hat man nicht jeden Tag“, sagt Kommandant Marco Wahl. Also fragte er bei der Kirchengemeinde an, die gerne das OK gab.

„Die Szenerie war, dass ein Bauarbeiter bewusstlos wurde und gerettet werden muss.“ Also stiegen die zwölf Feuerwehrmänner und -frauen außen am Gerüst empor, „immer auch selbst gesichert“, betont Wahl. Oben an der obersten Etage des Gerüsts angekommen, wurde die Dummie-Puppe mit Rettungsgurten festgebunden und mit Hilfe einer Schlauchkorbtrage über einen Flaschenzug zu Boden gelassen.

„Wir werden noch ein- oder zweimal hier üben, solange das Gerüst steht“, kündigt Kommandant Wahl an. Normalerweise nutzt die Wehr für dieses spezielle Training höhere Gebäude in der Stadt wie etwa das Schulzentrum auf dem Schäfersfeld.

Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss.
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss. Foto: cop © Cornelia Villani
Solche Schäden am Sandsteinsockel der Lorcher Stadtkirche werden repariert.
Solche Schäden am Sandsteinsockel der Lorcher Stadtkirche werden repariert. Foto: cop © Cornelia Villani
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss.
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss. Foto: cop © Cornelia Villani
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss.
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss. Foto: cop © Cornelia Villani
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss.
Am Turm geht's los: Dach und Sockel der Lorcher Stadtkirche werden saniert. Bauleiter Karl-Heinz Sachsenmaier erzählt, was gemacht werden muss. Foto: cop © Cornelia Villani

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