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Edith Wollmann: Lorchs neue Herrin über die Finanzen

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Von: Cornelia Villani

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Seit September leitet Edith Wollmann die Finanzgeschicke der Stadt Lorch.
Seit September leitet Edith Wollmann die Finanzgeschicke der Stadt Lorch. Foto: cop © Cornelia Villani

Edith Wollmann ist Lorchs neue Kämmerin. Die 50-Jährige aus Eschach erzählt, wie sie die finanzielle Lage der Stadt einschätzt und auf was sie sich freut.

Lorch

Ganz oben, im Dachgeschoss des Lorcher Rathauses befindet sich Edith Wollmanns neues Reich. Die 50-Jährige ist seit September die neue Kämmerin Lorchs und damit für die finanziellen Geschicke der Stadt verantwortlich.

Ob auf Budgetierung, neue Finanzgesetze oder ihre Familie angesprochen: Edith Wollmann hört aufmerksam zu, lächelt und erzählt dann offen. Komplexe Zusammenhänge, wie beim neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen, Eigenbetriebsrecht oder bei Steuergesetzen, bricht sie versiert runter aufs Verständliche. Sicher ein Vorteil, wenn sie zum Beispiel Themen in Gemeinderatssitzungen erläutern wird. „Das ist tatsächlich eine neue Aufgabe für mich“, sagt sie. Denn sie hat zwar von der Kämmerei der Stadt Schwäbisch Gmünd nach Lorch gewechselt. Doch als Leiterin des Bereichs Controlling kam sie nicht direkt mit dem dortigen Gemeinderat in Berührung.

Die studierte Diplom-Verwaltungsfachwirtin (FH) arbeitete ab 1998 zunächst in der Finanzverwaltung des Landratsamts in Göppingen, später beim Ostalbkreis. Dann bekam sie zwei Töchter und einen Sohn. „In dieser Familienphase habe ich in Teilzeit und in Heimarbeit gearbeitet.“ 2017 begann sie in der Gmünder Stadtkämmerei und war dabei auch Geschäftsführerin der Hospitalstiftung zum Heiligen Geist. Die kommunale Stiftung versteht sich als Teil eines Fürsorge-Netzwerks und organisiert soziale Hilfe. Seit September 2020 führte Wollmann den Bereich Controlling in der Gmünder Verwaltung.

Ihren Wechsel nach Lorch sieht Edith Wollmann als willkommenen Aufstieg: „Ich fühle mich dazu berufen, Verantwortung in einer leitenden Tätigkeit zu übernehmen“, sagt sie, „ich habe die Qualifikation und die Berufserfahrung“. Lorch kenne sie schon lange: „Wir waren hier als Jugendliche immer auf dem Löwenmarkt.“ Zudem arbeitet ihr Mann in Waldhausen.

Die Wollmanns leben in Eschach im Eigenheim: „Deswegen bleibe ich dort auch wohnen“, sagt die 50-Jährige, die auch in Eschach aufgewachsen ist. Neben der Arbeit entspanne sie gern beim Säen und Pflanzen im eigenen Garten. „Außerdem mag ich Sport, sowohl aktiv als auch zum Zuschauen.“

An ihrer neuen Arbeitsstelle habe Edith Wollmann sich gleich wohlgefühlt: „Ich wurde sehr freundlich aufgenommen.“ Von Bürgermeisterin Marita Funk und ihren zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch von ihrem Vorgänger, Daniel Bogner. Der jetzige Bürgermeister von Weissach im Tal habe sie an ihrem ersten Tag begrüßt. „Wir hatten ein strategisches Übergangsgespräch“, sagt die Kämmerin lächelnd.

Eine gute Ausgangslage

Finanziell sieht sie Lorch wegen fehlender Schulden in einer guten Ausgangslage. „Zumindest in einer besseren als Gemeinden, die verschuldet sind.“ Doch allen Kommunen stehe in der aktuellen Situation mit Ukraine-Krieg und Energiekrise eine schwierige Zeit bevor. „Auch wir werden Schulden machen müssen.“ Trotz drohender Rezension wünscht sie sich, dass alle einen kühlen Kopf bewahren: „Aufregen bringt nichts.“

Auf welche Aufgaben freut sie sich am meisten? „Das neue Baugebiet in Kirneck wird spannend.“ Aber auch das Thema Wirtschaftsförderung reize sie, sagt Edith Wollmann. „Das ist sehr wichtig in Zeiten von Rezension.“ Allerdings sei es den aktuellen Kapazitäten geschuldet, dass sie da noch nicht tief einsteigen konnte.

Viel Neues stehe in Sachen Digitalisierung an. Rechnungen nur noch elektronisch, Akten nur noch digital und Anträge über ein Online-Portal: „Das ist nahe Zukunft im Lorcher Rathaus.“

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