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Unterkunft in Lorch für 35 Menschen

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Von: Cornelia Villani

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Lorch rechnet mit weiteren Flüchtlingen.
Lorch rechnet mit weiteren Flüchtlingen. © opo

Stadt wählt Architekten für Neubau der Flüchtlingsunterkunft aus - und rechnet mit weiterem Zulauf.

Lorch. Lange schon steht ein Neubau der Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft in Lorch im Raum. Jetzt hat der Gemeinderat sich mehrheitlich auf einen Architekten geeinigt. Das Büro Hermann aus Waldhausen soll einen Entwurf für eine Unterkunft für 35 Personen erstellen.

Die SPD-Fraktion prangerte an, dass in der Sache anders vorgegangen wurde, als ursprünglich vereinbart. Zwar seien drei Architektenbüros aus Lorch zur Abgabe eines Angebots ausgewählt worden, wie 2019 vom Gemeinderat beschlossen. „Doch damals hatten wir auch bestimmt, dass wir anhand von Entwürfen abstimmen“, erinnerte Manfred Schramm.

Dass bei der Wahl eines Architekten allein die Höhe seines Honorars entscheide, halte er für ungewöhnlich. Die Verwaltung hatte informiert, dass das gewählte Büro am günstigsten angeboten habe. Der Zweit- und der Drittplatzierte hätten nur wenig darüber gelegen, nämlich 0,26 Prozent und knapp zwei Prozent.

Neubau soll schnell kommen

Bürgermeisterin Marita Funk erwiderte: „Damals ging es noch um einen anderen Standort.“ Im Raum stand, die Unterkunft in der Göppinger Straße anzusiedeln. Mittlerweile wurde festgeklopft, dass die Unterkunft an die jetzige Stelle im Steintobelweg gebaut wird.

Die Bürgermeisterin erklärte außerdem, dass die Unterkunft ein Funktionsbau werde, der das Ortsbild nicht prägen wird. „Dafür einen Wettbewerb mit Entwürfen zu veranstalten, wird alles zeitlich verzögern.“ Was schwierig sei, denn die Stadt rechne damit, dass der Landkreis weitere Flüchtlinge zuweisen wird. „Und wir wissen alle, dass die drei Architekten alle gleich gut geeignet sind.“

Kosten: rund eine Million Euro

Funk gab aber zu, dass die Vorgehensweise besser hätte kommuniziert werden können. „Bitte seien Sie so kritisch, sobald wir über den Entwurf sprechen.“ Mit Baukosten in Höhe von einer Million Euro werde gerechnet. Das Architektenhonorar dafür belaufe sich auf 136 000 Euro. Mit dem jetzigen Beschluss seien aber erst einmal etwa 33 000 Euro bis zur Entwurfsplanung freigegeben worden, so Funk.

90 Geflüchtete aus der Ukraine

Zehn Menschen leben aktuell in der Flüchtlingsunterkunft im Steintobel. Weitere 90 Flüchtlinge stammen aus der Ukraine und seien dezentral auf Wohnungen verteilt, die von Privatleuten vermietet werden, informiert Bürgermeisterin Funk. Sie rechne mit 30 weiteren Menschen: „Der Landkreis hat signalisiert, dass der Zustrom hoch ist und erwartungsgemäß im Winter zunimmt.“ Somit werde der Neubau für weitere Flüchtlinge sein. „Oder notfalls für diejenigen, die nur befristet Wohnraum erhalten haben.“ ⋌Cornelia Villani

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