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Voller Einsatz für Insekten

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Von: Cornelia Villani

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Die Umwelt AG des Gymnasiums kümmert sich außerdem um ein Bienenvolk.
Die Umwelt AG des Gymnasiums kümmert sich außerdem um ein Bienenvolk. Foto: cop © Cornelia Villani

Fünf nektarreiche Sträucher hat die Umwelt-AG des Lorcher Gymnasiums auf dem Schulgelände gepflanzt. Was die Gruppe sonst noch macht.

Lorch

Claudia Klein reicht Luca den Spaten. „Am besten gräbt jemand mit Kraft die drei Löcher“, empfiehlt die Biologielehrerin und schaut in die Runde. Also schnappen sich noch zwei andere Schüler Handschuhe und Spaten, und los geht‘s. Insgesamt fünf insektenfreundliche Sträucher hat die Umwelt-Arbeitsgruppe (AG) des Lorcher Gymnasiums Friedrich II. am Donnerstag auf dem Schulgelände gepflanzt.

Elf Schülerinnen und Schüler trafen sich zwischen Haupt- und Nebengebäude. „Das sind alle AG-Mitglieder“, sagt Jan Pelka, „die meisten sind aus der Oberstufe, aber wir haben auch Fünft- und Achtklässler dabei“.

Der Lehrer leitet die Umwelt-AG zusammen mit seiner Kollegin. „Gegründet wurde die AG im Herbst 2021, und zwar aus einer Initiative der SMV heraus.“ Also aus dem Schulgremium „Schüler mit Verantwortung“, dem Zusammenschluss aller Klassensprecher. Eine Gruppe vereinbarte, mehr Umweltschutz an der Schule vorantreiben zu wollen. Daraus entstand letztendlich die AG.

Mehrere Aktionen fanden seitdem statt: „Wir haben zum Beispiel den CO²-Ausstoß gemessen, wie man zur Schule kommen kann“, erinnert sich Schülerin Celina. Mit bunten Luftballons präsentierte die Gruppe damals die Ergebnisse: Je Schüler – ob Schulweg mit Auto, Bus, Rad oder zu Fuß – wurde ein Ballon entsprechend der benötigten Kohlendioxid-Menge aufgeblasen.

Überhaupt möchte die Gruppe ihre Mitschülerinnen und Mitschüler informieren. „Bei der Müll-Themen-Woche haben wir auf Stellwänden viele Fakten über Müll gesammelt, auch Fun-Facts“, sagt Celina. Lehrer Pelka ergänzt, dass damals auch berechnet wurde, wie viel Müll die Schule an einem Tag verursacht. Und wie das in Zukunft besser gehen könnte.

„Der Anlass dafür waren die massenhaften Corona-Tests, die wir damals noch hatten“, klinkt sich Michael Mahler ein. Der Schulleiter schaut sich die Pflanzaktion wohlwollend an. Eigentlich wollte die Schule anknüpfend mit Mülltrennung beginnen, „mit Trennbehältern in der Aula“, erklärt Jan Pelka. Doch deren Brandlast sei zu hoch, hätten die Hausmeister gewarnt. „Deswegen haben wir bei der Stadt beantragt, Container anschaffen zu dürfen, die extra gesichert sind“, so Pelka. Rektor Mahler kann ganz aktuell verkünden: „Die sind diese Woche genehmigt worden, wir können sie also anschaffen.“

Mittlerweile sind der Weißdorn-Strauch und zwei Schwarzholunder in der Erde. Zwei Tausendblütensträucher werden auf der anderen Seite des Nebengebäudes gepflanzt. Warum diese Sträucher? „Wir haben uns bei der Ortsgruppe des Naturschutzbundes schlau gemacht und dann über deren Internetseite eine Liste mit Pflanzen bekommen, die gut für Insekten und Vögel sind“, erklärt Leopold Kissling.

Der Oberstufenschüler ist zusammen mit dem Löcher grabenden Luca und der Achtklässlerin Svenja auch Mitglied im Lorcher Jugendbeirat. „Das Thema Neupflanzung auf dem Schulgelände haben wir in den Beirat eingebracht und so auch bei der Stadt um die Genehmigung gefragt“, sagt Leopold. Die Stadt habe auch erlaubt, zwei weitere Naturwiesen anzulegen, beim Kunstraum und hinterm Biologieraum. „Wir wollen hier wenig mähen und die Blumen aussamen lassen.“

Das freue dann auch die Bienen: Seit vergangenem Jahr hat die Schule ein eigenes Volk. Lehrerin Claudia Klein zeigt den Holzkasten, aus dem fleißige Bienen raus und rein fliegen. Leopold und Chiara heben den Deckel hoch, darunter brummen und wuseln die Insekten. „Die bauen jetzt ihre ersten Waben.“

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