- VonAnja Müllerschließen
Feuerwehr und Polizei müssen sich mit nicht alltäglicher Transportmethode beschäftigen: 1200 Liter Heizöl in Plastikkanistern auf SUV-Anhänger.
Lorch. Ein alles andere als alltäglicher Transport hat am Dienstagnachmittag Feuerwehr und Polizei in Lorch beschäftigt. Auf der Wilhelmstraße ist gegen 15.10 Uhr ein mit 1200 Litern Heizöl beladener Anhänger umgekippt. „Wir haben Glück gehabt“, sagt der Lorcher Feuerwehrkommandant Marco Wahl. Denn es ist kein Heizöl ausgelaufen und laut Polizei wurde niemand verletzt.
Der Haken daran, der nun polizeiliche Ermittlungen nach sich zieht: die Art des Transports. Denn das Gefahrgut befand sich in zwei großen Kunststoffkanistern, geschützt durch ein Metallgitter, auf dem Anhänger, gezogen von einem Hyundai-SUV. Nach Angaben der Polizei war dessen 65-jähriger Fahrer in Richtung Ortsmitte unterwegs, als das Gespann in einer Linkskurve ins Schlingern geriet und der Anhänger auf die Seite umkippte.
Die Lorcher und die Gmünder Feuerwehr waren mit rund 17 Feuerwehrkräften und sechs Fahrzeugen im Einsatz. Der Anhänger wurde wieder aufgestellt, berichtet Marco Wahl. Danach wurde das Heizöl von den Kanistern, in denen üblicherweise Flüssigkeiten wie Wasser transportiert würden, umgepumpt in ein Spezialfahrzeug, das das Heizöl zur Entsorgung transportiert habe.
Weil der 65-Jährige mit seinem Transport gegen Gefahrgutvorschriften verstoßen hat, hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet. Es gehe dabei mindestens um die Menge an Heizöl, die der Mann privat gekauft und transportiert hat, sagt Polizeisprecher Holger Bienert. Nach einer ersten, vorsichtigen Einschätzung dürften wohl höchstens 240 Liter transportiert werden. Allerdings müsse auch ermittelt werden, ob die Art, auf die der Mann das Heizöl bewegt hat, so überhaupt zulässig ist.
Darum seien nun Fachleute von der Verkehrspolizei gefragt, die speziell geschult sind, was den Umgang mit Gefahrgut betrifft. Letztendlich gehe es auch um die Frage, ob eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat vorliegt.