Die Tortenkünstlerin von der Lenzhalde

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Die Tortenkünstlerin Karin Schippert hat mit Stammgästen und Musik fünf Jahre „Kuchenparadies – Café am Rathaus“ gefeiert. Foto: ls
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Wie das „Café am Rathaus“ mit vielen Stammgästen sein fünfjähriges Bestehen gefeiert hat.

Oberkochen. „Ja, ich freue mich heute richtig“, sagt Karin Schippert (66). Zur Feier des Tages – dem Fest zum fünfjährigen Bestehen des „Café am Rathaus“ – sorgt das Duo „Musik Mix“ mit aktuellen Schlagern und Oldies für die Unterhaltung. Sowohl draußen als auch drinnen im Café sind die Plätze voll belegt, viele Stammgäste sind da. 2012 bis 2017 hatte die Oberkochenerin ihr Domizil in Königsbronn gehabt, bis dort der neue Rewe-Markt Platz brauchte. Bürgermeister Peter Traub hatte sie daraufhin nach Oberkochen gelotst.

Mein Chef ist mein eigener Mann.“

Karin Schippert , Kuchenparadies

„Ich habe es nicht bereut, hier mein Café eröffnet zu haben“, unterstreicht die Tortenkünstlerin von der Lenzhalde. Name war und ist Programm. In Königsbronn firmierte der Betrieb auch schon unter „Kuchen-Paradies“, jetzt hat sie ihn mit „Café am Rathaus“ ergänzt. Die Liebe zum Kuchen- und Tortenbacken habe ein langes Stück ihres Lebens bestimmt, erzählt Schippert. Das habe bereits in der Kindheit begonnen. Eigentlich hatte Karin Schippert Friseurin gelernt, der enge Kontakt mit Menschen war für sie also nicht neu. Auch jetzt steht für sie Kommunikation ganz oben an. Das sieht man, wenn sie sich zum Jubiläum unter die Leute mischt und hier und da ein Schwätzle hält.

Nach fünf Jahren schaut man auch mal gerne zurück. Es sei gleich nach der Eröffnung in Oberkochen prima angelaufen, erinnert sie sich. Grund: Viele Oberkochener haben schon seinerzeit in Königsbronn das Kuchenparadies gerne besucht. Auch Kunden aus Heidenheim, Giengen und Herbrechtingen sind ihr treu geblieben. Karin Schippert hat ihr „Café am Rathaus“ von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Die Torten werden einen Tag vorher gezaubert, Obstkuchen kommen tagesfrisch auf den Teller. Natürlich, so Schippert, stünden jetzt Eisbecher genauso im Fokus. Sechs fest angestellte Damen sorgen für einen zügigen Service, zwei weitere sollen noch dazukommen. Karin Schippert schwört auf ihr Personal. „Ich habe die besten Mädels und die besten Kunden“, sagt sie. „Und wir haben die beste Chefin der Welt“, schallt es von der Theke zurück.

Das Kuchenparadies läuft auf Karin Schipperts Gatten Werner. „Mein Mann ist mein Chef“, sagt sie. Nicht, dass sich der in den süßen Zauber einmischt. Nein, Werner Schippert ist gelernter Betriebselektromeister und zur Stelle, wenn's irgendwo technisch klemmt oder Reparaturen anstehen. Karin Schippert lässt nicht außen vor, dass „Corona eine bittere Zeit war“. Miete und Nebenkosten liefen weiter, keine Einnahmen. „Wir mussten von jetzt auf nachher zumachen“, blickt sie zurück. Von Donnerstag auf Karfreitag 2020 hatte sie siebzehn Torten gemacht, 360 Ostereier gefärbt. Vieles landete in der Tonne, die Enttäuschung saß tief. „Wir sind hier aber kollektive Optimisten“, lacht sie. Lothar Schell

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