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Das Tafelsilber sieht heute anders aus

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Von: Kuno Staudenmaier

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„Cosmic Bubbles“ oder ein fantasievolles Gefäß, die Silbertriennale International ist der Moderne verschrieben. Im Hintergrund (v.l.) Dr. Max Tillmann, Julia Berkenhoff (Kulturbüro), Ulrike Kleinrath, Richard Arnold, Anneliese Wiener (Museum).
„Cosmic Bubbles“ oder ein fantasievolles Gefäß, die Silbertriennale International ist der Moderne verschrieben. Im Hintergrund (v.l.) Dr. Max Tillmann, Julia Berkenhoff (Kulturbüro), Ulrike Kleinrath, Richard Arnold, Anneliese Wiener (Museum). Foto: kust © Staudenmaier, Kuno

Arbeiten des Wettbewerbes Silbertriennale International ab Sonntag im Museum Ott-Pausersche-Fabrik in Schwäbisch Gmünd.

Schwäbisch Gmünd

Der Wettbewerb hat Tradition, die Arbeiten orientieren sich ausnahmslos an der Moderne: An diesem Sonntag beginnt die Ausstellung „20. Silbertriennale International“ im Museum Ott-Pausersche-Fabrik in Schwäbisch Gmünd. Zu sehen gibt es 67 außergewöhnliche Objekte aus Silber, Kunstwerke, die vereinzelt für den Gebrauch geschaffen sind. Etwa eine Vase in der Form eines überdimensionalen Weisheitszahns, eine Kanne, deren Bestimmungszweck erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist. Bei allen Exponaten der Ausstellung geht es aber um das hohe Niveau des Silberschmiedehandwerks. „Und dem sehen wir uns als Nachfolger des Kunstgewerbemuseums verpflichtet“, sagt Museumsdirektor Dr. Max Tillmann. Schwäbisch Gmünd zählt schon seit vielen Jahren zu den ausgewählten Ausstellungsorten für die 1965 ins Leben gerufene Silbertriennale, ausgetragen von der Gesellschaft für Goldschmiedekunst Hanau und in Schwäbisch Gmünd präsentiert von der Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst.

Den preisgekrönten Arbeiten ist ein besonderer Präsentationsraum im Ott-Pauserschen Museum gewidmet. Die „Cosmic Bubbles“ fallen dort sofort ins Auge, eine Arbeit von David Huycke, die Leichtigkeit des Seins in Silber. Die auf Hochglanz polierten Silberkugeln stehen dabei im Kontrast zur matten schwarzen Oberfläche des Sockels. Gleich daneben ein eher ironischer Umgang mit Form und Material. „Gefäß“ nennt Markus Pollinger das ebenfalls ausgezeichnete Stück. Ob es eine funktionale Ebene erreicht, ist offen. Trichterförmige Öffnungen lassen jedenfalls der Fantasie freien Raum. Die sichtbaren Schweißnähte sind Teil des künstlerischen Konzepts und deuten den Entstehungsprozess an. Einer der Nachwuchspreise geht an ein Lichtobjekt, geschaffen von Hyesun Lee. Es greift die Grundformen einer antiquierten Warnleuchte auf, hebt sie durch das Material auf eine andere Ebene. Für Ulrike Kleinrath, Geschäftsführerin der Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst, auch ein „Objekt mit gesellschaftskritischer Aussage“. Ist es der Zahn der Zeit oder einfach eine aus einem großen Stück Silber gehämmerte Vase? Koichi Io hat damit einen der Nachwuchspreise erzielt. Die Jury ist überzeugt von der handwerklichen Kunst, ein so großes Metall mit dem Hammer aufzuziehen. Besonders schätzt Dr. Max Tillmann ein Werkstück des südkoreanischen Silberschmieds Dong-hyun Kim, eine Kanne aus Silber, durch Wärmebehandlung geschwärzt. Der gleiche Künstler ist aktuell auch mit einem ähnlichen Objekt in der parallel laufenden Ausstellung „Timeless Silver“ im Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd vertreten. „Alles Exponate, die man ohne die Präsentation der Silbertriennale in Schwäbisch Gmünd nicht zu Gesicht bekommen würde“, sagt Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold bei einem Vorab-Rundgang. Das sei ein „bedeutender Einblick in die Welt des Silbers“.

Die Ausstellung „Silbertriennale International“ wird am Sonntag, 2. April, um 15 Uhr im Ott-Pauserschen-Museum (Innenhof) eröffnet. Nach Grußworten unter anderem von Oberbürgermeister Richard Arnold und Museumsleiter Dr. Max Tillmann führt Dr. Christiane Weber-Stöber in die Ausstellung ein. Zu sehen sind die Werke bis zum 13. August.

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