1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Ostalb-Kultur

EKM: „Das Wunderbare“, das hungrig und satt machen will

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Dagmar Oltersdorf

Kommentare

Akrobatik, Musik und Text: Auch der Circus Calibastra ist beim EKM zu erleben. Sprecher und Sängerinnen trainieren Akrobatik, Akrobaten improvisieren mit ihrer Stimme und alle arbeiten an einem gemeinsamen Ziel.
Akrobatik, Musik und Text: Auch der Circus Calibastra ist beim EKM zu erleben. Sprecher und Sängerinnen trainieren Akrobatik, Akrobaten improvisieren mit ihrer Stimme und alle arbeiten an einem gemeinsamen Ziel. Foto: Thilo Rose © Thilo Rose

Welche Höhepunkte das Programm für seine Gäste vom 14. Juli bis zum 6. August bietet.

Informationen und Karten für das Festival

Das Festival-Programm und Karten sind ab Freitag, 24. März, 9 Uhr, erhältlich im i-Punkt, Marktplatz 37/1, 73525 Schwäbisch Gmünd, Telefon (07171) 603-4250, und im Internet unter www.kirchenmusik-festival.de. Karten gibt es zum Preis von 15 bis 49 Euro. Auf Nachweis gibt zahlreiche Ermäßigungen.

Schwäbisch Gmünd

Etwas, das satt und etwas, das hungrig macht“, so beschreibt der Intendant des Festivals Europäische Kirchenmusik Klaus Stemmler das Programm für dieses Jahr. „Das Wunderbare“ ist das Motto, unter dem Solisten und Ensembles vom 14. Juli bis zum 6. August die Gmünder Kirchen bespielen werden. Satt machen soll das Festival, weil es das Bedürfnis nicht nur nach Musik, sondern auch nach Spiritualität und sozialem Miteinander stille. Hungrig mache es darauf, sich zu sammeln, zu besinnen, nach innen zu gehen, so Stemmler. „Wir wollen aber keine heile Welt spielen, sondern etwas zurechtrücken. „Krisen sind das eine, aber es gibt auch das Wunderbare, das nicht Planbare, Hoffnung und Zuversicht.“

Dass die Menschen, die nach Schwäbisch Gmünd kommen, nicht nur Konzerte, sondern die ganze Stadt erleben und sich inspiriert fühlen, dafür habe man die besten Voraussetzungen, so Oberbürgermeister Richard Arnold. Die Kirchenmusik trage die geschichtliche Substanz der Stadt weiter. „Der Motor, der hier antreibt wird transformiert ins Musikalische“, sagt Arnold. „Kirchenmusik ist wichtig in unserer Welt der Wärmepumpen.“

Musik: Das sind die Höhepunkte

„International und emotional“, so beschreibt Ralph Häcker vom Kulturbüro das Programm. Musizierende aus ganz Europa und den USA werden zu Gast sein. Ob man nun die berühmte „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz, (22. Juli, Münster), die von dem in Gmünd aufgewachsenen Simon Rössler dirigiert werde, oder das Gesangsensemble Voces 8 aus London mit Vokalmusik hören wolle - es sei „für jeden etwas dabei“, so Häcker.

Uraufgeführt wird beim EKM das Oratorium „Todtenfeldt“, dass Ulrich Gasser extra für das Festival komponiert hat. Die „musikalische Annäherung an eine Vision“ wird mit dem Kammerensemble Stuttgart von ganz jungen Musizierenden präsentiert. (19. Juli, St. Franziskus).

Das „Stabat Mater“ von Pergolesi wird am Samstag, 29. Juli, in der Augustinuskirche zu hören sein. Pergolesi werde immer noch unterschätzt, so Stemmler. Dabei sei Mozart ohne ihn kaum denkbar und auch Bach habe mit dessen Werk gearbeitet.

Mit der „Petit Messe Solennelle“ (27.7, Münster), ist auch der Philharmonische Chor Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Stephan Beck einmal mehr Teil des Programms. „Ein sehr farbiges, opernhaftes Werk von Rossini“, so Klaus Stemmler dazu.

Die mediterrane Lebensart dagegen wird vermittelt durch das Ensemble Ex Silentio aus Griechenland, das Tänze, Hymnen und Lieder des Mittelalters aus Katalonien, Zypern und dem Nahen Osten mit nach Gmünd bringt. (20. Juli, Johanniskirche). Akrobatik, Text und Musik präsentiert Angelika Luz mit dem Circus Calibastra in der Johanniskirche. (28. Juli.)

Keimzelle des Festivals: die Orgel

Die Münsterorgel feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen, sagt Stephan Beck. „Sie ist die Keimzelle des Festivals.“ Ein Höhepunkt ist somit auch die Verleihung des Preises für Europäische Kirchenmusik an Ludger Lohmann am Freitag, 21. Juli, im Heilig-Kreuz-Münster. „Schwäbisch Gmünd kann sich glücklich schätzen, einen solchen Preisträger zu haben“, so Beck. Beim Konzert von Lohmann könne man die Orgel als zentrales Instrument der Kirchenmusik auf sich wirken lassen. Begleitet werde das Festival erneut durch einen Wettbewerb für Orgelimprovisationen, dessen Finale im Konzert am 30. Juli im Münster folgt. „Alles lohnt sich, was die Orgel zu bieten hat“, so Beck.

Ebenfalls Teil des Beiprogramms: ein Meisterkurs für Chordirigenten mit Lone Larsen. (Anmeldeschluss: 21. April).

Der Stellenwert des EKM

Welche Bedeutung das Schwäbisch Gmünder Kirchenmusikfestival mittlerweile auf internationaler Ebene gewonnen hat, zeigt sich unter anderem gleich beim Programmpunkt Eröffnung. Beim ökumenischen Gottesdienst ist neben Duruflé und Max Reger auch die Uraufführung des Kompositionswettbewerbes durch die Rottenburger Domsingknaben zu hören, so Stemmler.

70 Komponierende, darunter 20 Komponistinnen, aus der ganzen Welt hätten sich daran beteiligt, sogar in Korea kenne man das Gmünder EKM. Zugrunde gelegen habe ein Text von Cummings, in dem es um die wunderbare Schöpfung und den Mensch gehe, der zerstöre. „Wir freuen uns sehr auf diese Eröffnung“, sagt Klaus Stemmler.

Auch interessant

Kommentare