Ein weiterer Schritt

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Dekan Robert Kloker am Taufstein des Heilig-Kreuz-Münsters in Schwäbisch Gmünd.

Taufspendung durch Pastoral- und Gemeindereferenten und-referentinnen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist nun möglich.

Aalen. 

Neben dem Ringen der Katholischen Kirche um eine Öffnung in Sachen Weiheamt für Frau im Synodalen Weg gebe es weitere Schritte, um die Richtung zu bekräftigen: Bischof Dr. Gebhard Fürst hat im Herbst letzten Jahres ein Dekret erlassen, das es Pastoral- und Gemeindereferenten und -referentinnen ermöglicht, die Taufe zu spenden.

„Ich stehe voll und ganz hinter dieser Initiative“, sagt Ostalb-Dekan Robert Kloker. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Katholischen Dekanats Ostalb hervor. „Es wird ein Stück Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche verwirklicht“, ist Dekan Kloker überzeugt. Was bisher Priestern und Diakonen vorbehalten war, soll künftig auch durch Ungeweihte möglich sein – die Spendung der Taufe.

Den Anstoß dafür gab das Frauenforum der Diözese Rottenburg-Stuttgart im April 2021. Dort wurde die Forderung formuliert, dass Frauen die Tauferlaubnis erhalten sollen. Bischof Dr. Gebhard Fürst beauftragte eine Arbeitsgruppe zu möglichen Umsetzungsschritten unter der Leitung von Weihbischof Matthäus Karrer. „Unserem Bischof liegt eine geschlechtergerechte Kirche am Herzen“, lässt Dekan Kloker wissen. Deshalb wolle er alles nutzen, was innerhalb des Kirchlichen Rechts momentan möglich sei.

Zentrale Bedeutung

Mit der Taufe, erklärt Dekan Kloker, werde jeder Christ und jede Christin zum Träger und Zeichen der Liebe Gottes. Weil die Taufe so zentral ist, sei sie kirchenrechtlich nicht an ein Amt gebunden, sondern könne im Notfall von jeder Person gespendet werden.

Abstimmung in den Gemeinden

In der Dekanatskonferenz und in Bezirkskonferenzen stellten Dekan Kloker sowie die stellvertretenden Dekane Dr. Pius Adiele und Pater Jens Bartsch das neue Dekret vor. Denn die Umsetzung erfordert eine Abstimmung in den Kirchengemeinderäten. Wenn sich eine Seelsorgeeinheit dafür entscheidet, dass künftig auch Pastoral- und Gemeindereferenten und -referentinnen die Taufe spenden dürfen, kann sich jeweils eine Person aus der Seelsorgeeinheit dafür bewerben. „Bei uns in der Seelsorgeeinheit Schwäbisch Gmünd-Mitte zum Beispiel haben wir uns dafür entschieden.“

Es folgt ein mehrtägiger Qualifikationskurs, der bis Herbst 2023 abgeschlossen sein wird. Im Frühherbst 2023 finden die Beauftragungen in zentralen Feiern durch die Diözesanleitung statt.

„Ich freue mich sehr über diese Entwicklung“, resümiert Dekan Robert Kloker. Die Schritte in Richtung Öffnung der Katholischen Kirche und deren Orientierung an Lebenswelten seien jedenfalls deutlich zu sehen.  

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