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Kraft schöpfen an den Stationen des Leids

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Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen.
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen. © Oliver Giers

Was junge Menschen am ökumenische Jugendkreuzweg in Aalen erfahren.

Aalen. Er gehört seit vielen Jahren zur Konfirmations- und Firmvorbereitung, der ökumenische Jugendkreuzweg, der am Freitagabend wieder an der Johanneskirche starte, über das Mahnmal auf der Schillerhöhe zum Job-Center und in die Innenstadt zu den Stolpersteinen führte.

Pfarrer Bernhard Richter sprach am Anfang von vielen Lebenssituationen, in denen es nicht um Spaß und Party gehe, sondern um schwerwiegende Probleme und um Krisen. Daher sei der Jugendkreuzweg eine wichtige Einrichtung, weil er Menschen deutlich mache, dass es auf dieser Welt viel Leiden gebe, und es wichtig sei, sich gegenseitig zu helfen. „Es gilt auch an den zu denken, der für uns gelitten hat und uns Kraft gibt, in Schwierigkeiten und Not zu bestehen: Jesus Christus“, so der Theologe.

Bei der nächsten Station am Mahnmal auf der Schillerhöhe machte Pfarrerin Caroline Bender deutlich, dass die vielen Namen der Gefallenen der Weltkriege auf den Tafeln ein eindrückliches Zeichen seien, wenn man sich bewusst mache, dass hinter jedem Namen jeweils ein Mensch mit seiner Geschichte und seinem Leben stehe, das viel zu früh durch Gewalt zu Ende ging – und Familien und Freude, denen genau dieser Mensch fehle.

Nach der Lesung der Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu (Matthäus 5), erklärte Pfarrerin Bender: „Die jesuanische Friedensbotschaft ist an vielen Stellen radikaler sei als wir es oft hören wollten.“ Sie fragte die Jugendlichen, was dies für eine Beurteilung der aktuellen Situation mit Krieg in der Ukraine und an vielen Stellen der Welt bedeute. Die Frage, was wir für den Frieden tun, sei eine bleibende – im großen, weltweiten Kontext und im Kleinen im unmittelbaren Umfeld und Alltag. Am Schluss der Station gaben sich alle den Friedensgruß weiter.

Nächste Station war das Job-Center in der Hopfenstraße. Pfarrer Bernhard Richter erinnerte daran, dass für das Leben und die Existenz Arbeit etwas Wesentliches sei. Am Beispiel des Tafelladens machte Richter deutlich, dass immer Menschen auch in unserer Region unter die Armutsgrenze rutschen und Hilfe brauchen.

Pfarrerin Caroline Bender ging bei den Stolpersteinen für die vier Mitglieder der Familie Pappenheimer auf das Leben dieser jüdischen Einwohner Aalens ein. Wie viele andere Menschen seien sie von Hitlers menschenverachtender Ideologie und den Verhaltensweisen, die daraus folgten, ausgegrenzt worden. Sie hätten ihr Textilgeschäft verkaufen müssen und Heinz Pappenheimer sei für viele Wochen ins KZ Dachau gekommen. Die Stolpersteine seien, so Bender ein großes, dezentrales Mahnmal für Gerechtigkeit, Frieden und den Schutz jedes einzelnen Lebens. Dafür einzutreten sei in diesen Zeiten wichtiger denn je. „Jesus Christus ruft, ermutigt und befähigt uns, dass wir uns dafür mit unserer Kraft einsetzen. Er gibt sie uns im Heiligen Geist“, ermutigte die Pfarrerin die jungen Menschen, den Mund aufzumachen und sich für die einzubringen, denen es menschengemacht schlecht gehe.

Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen.
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen. © Oliver Giers
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen.
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen. © Oliver Giers
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen.
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen. © Oliver Giers
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen.
Ökumenischer Jugendkreuzweg in Aalen. © Oliver Giers

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