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Neun Büros hirnen für Böbingen

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Von: David Wagner

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Eine Visualisierung des Böbinger Tunnels, Blick von Nordosten.
Eine Visualisierung des Böbinger Tunnels, Blick von Nordosten. Foto: Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe

Neun Architekturbüros können bis 27. April ihre ersten Ideen und Konzepte zur Gestaltung des Ortes nach dem Bau des B-29-Tunnels liefern. Was dabei gefordert ist und wie es danach weitergeht.

Böbingen. Noch trennt die B 29 den Ort. Zementiert die Trennung zwischen Oberböbingen und Unterböbingen. Lässt eine angemessene Entwicklung in der Ortsmitte nicht zu. Mit dem Bau des Böbinger Tunnels im Zuge des Ausbaus der B 29 soll sich das ändern. Wie könnte Böbingen dann aussehen? Was will die Gemeinde, was wollen die Bürger?

Um das zu klären, haben Gemeinderat und Verwaltung einen offiziellen Ideenwettbewerb zur Gebietsentwicklung gestartet. „Wir möchten den Bürgern zeigen, was könnten wir machen, wenn die Bundesstraße ausgebaut ist“, sagt Bürgermeister Jürgen Stempfle. Es gehe darum, Ideen zu sammeln als Grundlage für eine Beteiligung der Bürger. Das Architekturbüro Kohler & Grohe aus Stuttgart habe Ende Januar, in Abstimmung mit der Architektenkammer, eine offizielle Auslobung für den Wettbewerb öffentlich gemacht.

Neun Architekturbüros wollen mitmachen:

citiplan GmbH, Pfullingen

Hähning I Gemmeke Architekten BDA Partnerschaft mbH, Tübingen

isin + Co GmbH & Co. KG Generalplaner, Architekten, Consultants, Aalen

Lehen Drei Architektur Stadtplanung, Stuttgart

Mühlich und Partner BDA und Stadtplaner, Ulm

NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur, Unterhaching

Studio Cross Scale, Stuttgart

Studio Malta, Stuttgart/ Berlin

UTA Arch+Stadtplaner GmbH, Stuttgart

Das vergleichsweise geringe Preisgeld von 8000 Euro für den Sieger decke den Arbeitsaufwand der Architekten nicht, stellt Jürgen Stempfle klar. Die Büros machten mit, um im Nachgang des Wettbewerbs den Auftrag zu bekommen. Einen Rechtsanspruch darauf habe aber niemand.

Wer entscheidet?

Im Preisgericht sitzen fünf Fachpreisrichter, allesamt Architekten und Stadtplaner. Dazu gibt es einen sachverständigen Berater, Karl-Eugen Ebertshäuser. Dieser habe zur Remstal-Gartenschau viel in Böbingen gearbeitet, er kenne den Ort und die speziellen Anforderungen gut, berichtet Stempfle. Ebertshäuser habe den Anstoß zu dem Ideenwettbewerb gegeben, über ihn sei der Kontakt zum Büro Kohler & Grohe zustande gekommen. Außerdem im Preisgericht: Stempfle sowie drei Gemeinderäte mitsamt Stellvertretern.

Was gefordert wird

Das Wettbewerbsgebiet ist wie folgt begrenzt: im Norden durch die Bahnhofstraße, die Rems sowie angrenzende Wohngebiete, im Osten durch die Sportanlagen und den angrenzenden freien Landschaftsraum, im Süden durch Landschaftsraum und den Park am alten Bahndamm, im Westen durch den freien Landschaftsraum.

Für das gesamte Wettbewerbsgebiet sollen laut den Auslobungsunterlagen „für alle Generationen multifunktionale und ökologisch ausgerichtete qualitätsvolle Freiflächen und Aufenthaltsbereiche geschaffen werden, die die bestehenden Grünstrukturen stärken, die Durchgrünung und Klimaanpassung des gesamten Gemeindegebietes in den Mittelpunkt stellen“. Außerdem sollen „innovative und nachhaltige Zukunftsvisionen und Konzepte für den Stra-ßenraum sowie die Kernbereiche des Gemeindegebiets“ vorgeschlagen werden, die die zer-schneidende Wirkung des jetzigen Verlaufs der B 29, verbunden mit einer Verkehrsberuhigung, zurückentwickeln und Unter- und Oberböbingen „wieder miteinander räumlich verweben“.

Die Ziele

Die Unterlagen definieren fünf große Ziele:

Eine abwechslungsreiche, identitätsstiftende und zukunftsfähige Bebauungsstruktur als Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung,

Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität,

Zurückbildung der räumlichen Zerschneidung und Bildung von straßenunabhängigen Grün-, Rad- und Wegeverbindungen,

Individuelle architektonische Gestaltungen von Neubauten,

zukunftsfähige Mobilitätsangebote, Durchgrünung und Klimaanpassung.

Der Zeitplan

Die Auslobungsunterlagen wurden am 27. Januar verschickt. Die Pläne sollen anonym bis 27. April ans Büro Kohler und Grohe geschickt werden. Das Preisgericht tagt am Donnerstag, 15. Juni, ab 9 Uhr. Danach will die Gemeinde die Ideen im Sommer bei einer großen Infoveranstaltung in der Römerhalle den Bürgern vorstellen.

Der Tunnel

Nach den derzeitigen Plänen wird der Tunnel rund 395 Meter lang. Auf der Tunneldecke sei keine Bebauung zugelassen, heißt es in den Unterlagen. Die freiwerdenden Flächen oberhalb der Überdeckelung und die angrenzenden Bereiche „werden dennoch großes Entwicklungspotenzial für weitere städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklungen der Gemeinde Böbingen darstellen“.

Blick von der katholische Kirche St. Josef auf Böbingen mit einem B-29-Damm.
Blick von der katholische Kirche St. Josef auf Böbingen mit einem B-29-Damm. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Blick von der katholische Kirche St. Josef auf Böbingen mit einer B-29-Brücke.
Blick von der katholische Kirche St. Josef auf Böbingen mit einer B-29-Brücke. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Blick von der katholische Kirche St. Josef auf Böbingen mit einem B-29-Tunnel.
Blick von der katholische Kirche St. Josef auf Böbingen mit einem B-29-Tunnel. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Die Hauptstraße mit der Variante Damm.
Die Hauptstraße mit der Variante Damm. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Die Hauptstraße mit der Variante Brücke.
Die Hauptstraße mit der Variante Brücke. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Die Hauptstraße mit der Variante Tunnel.
Die Hauptstraße mit der Variante Tunnel. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Die Variante Damm von der Ecke Hauptstraße/Schmiedeackerstraße aus gesehen.
Die Variante Damm von der Ecke Hauptstraße/Schmiedeackerstraße aus gesehen. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Die Variante Tunnel von der Ecke Hauptstraße/Schmiedeackerstraße aus gesehen.
Die Variante Tunnel von der Ecke Hauptstraße/Schmiedeackerstraße aus gesehen. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
Die Variante Brücke von der Ecke Hauptstraße/Schmiedeackerstraße aus gesehen.
Die Variante Brücke von der Ecke Hauptstraße/Schmiedeackerstraße aus gesehen. © Quelle: Gemeinde/Kohler&Grohe
DIe B 29 durchschneidet Böbingen - noch. Wenn der Tunnel gebaut ist, gibt es hier völlig neue Entwicklungsmöglichkeiten in der Ortsmitte. Derzeit läuft ein Ideenwettbewerb, an dem neun Architekturbüros teilnehmen. Die Konzepte sollen dann laut Gemeinde in einen Prozess der Bürgerbeteiligung münden. Archivfoto: Tom
DIe B 29 durchschneidet Böbingen - noch. Wenn der Tunnel gebaut ist, gibt es hier völlig neue Entwicklungsmöglichkeiten in der Ortsmitte. Derzeit läuft ein Ideenwettbewerb, an dem neun Architekturbüros teilnehmen. Die Konzepte sollen dann laut Gemeinde in einen Prozess der Bürgerbeteiligung münden. Archivfoto: Tom © Tom

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