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Die Redaktion entscheidet!

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Von: David Wagner

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David Wagner dav
David Wagner dav © Freizeit

David Wagner über die Diskussion in Lautern.

Nein, es liegt nicht an der Zeitung, dass sich eine Bauvoranfrage in Lautern als „komplex“ herausstellt. Sondern an der mangelhaften Vorbereitung seitens der Verwaltung auf die Sitzung. Der Ortschaftsrat sollte über eine Bauvoranfrage für den Neubau einer Halle eines Gärtnerbetriebs entscheiden. Grundlage war eine Sitzungsvorlage, von der selbst Bürgermeister Joy Alemazung öffentlich sagt, sie entspreche „nicht ganz der Realität“. Dank der Zeitung wussten das am Mittwoch auch die Ortschaftsräte. Hätte sich der Bauherr nicht an die Gmünder Tagespost gewandt und hätte diese nicht darüber berichtet, wäre der Ortschaftsrat im völligen Blindflug unterwegs gewesen. So war allen Mitgliedern klar, dass die Sitzungsvorlage mit Vorsicht zu genießen ist. Daraus entstand eine intensive Diskussion. Alemazung nahm die Verantwortung aber nicht auf sich oder die Verwaltung. Sondern kritisierte die Presse für die Vorberichterstattung. Damit würde „im Vorfeld Meinung gemacht“.

Nein, Herr Bürgermeister. Die Tagespost hat aus öffentlich zugänglicher Sitzungsvorlage zitiert und dann dem Bauherrn Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Die Ortschaftsräte konnten sich so selbstständig eine Meinung bilden. Alemazung kündigt nun an, mit der Presse reden zu wollen. Darüber, dass künftig nicht mehr vorab über Inhalte von Sitzungen berichtet werden soll. Dabei ist es doch im ureigenen Interesse der Stadt, dass möglichst viele Bürger sich informieren und mitreden wollen. Genau das will die Zeitung mit ihren Vorberichten. Sagen, worum es geht. Wer beteiligt ist. Welche unterschiedlichen Blickwinkel es gibt. Das macht, wenn es gut läuft, Lust auf Kommunalpolitik. Dann wissen die Bürger, was vor sich geht - und zwar nicht nur aus dem Munde der Verwaltung.

Die Tagespost hatte vor der Lauterner Sitzung übrigens auch über von der Stadt geplante Verschönerungen an der Breulingschule berichtet. Mit solchen unkritischen Berichten scheint Alemazung keine Probleme zu haben. Zum Glück entscheidet aber nicht der Bürgermeister, was wann in der Zeitung steht. Sondern eine unabhängige Redaktion.

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