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Gärtner oder Gewerbe? Entscheidung in Lautern steht noch aus

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Von: David Wagner

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Josef und Christian Deininger in einem ihrer Gewächshäuser in Lautern. Hier ernten sie nach eigenen Angaben bis zu fünf Mal im Jahr Salat und Schnittlauch.
Josef und Christian Deininger in einem ihrer Gewächshäuser in Lautern. Hier ernten sie nach eigenen Angaben bis zu fünf Mal im Jahr Salat und Schnittlauch. © Wagner, David

Heubacher Gremium sieht noch „viele offene Fragen.“ Ortstermin soll Klärung bringen.

Heubach. Darf der Gartenbaubetrieb Deininger in Lautern auf seinem Gelände eine neue Halle bauen? Nach eigenen Angaben braucht er diese, um die Abläufe zu optimieren und die Lärmbelästigung zu minimieren.

Der Ortschaftsrat hatte die Bauvoranfrage in seiner Sitzung Anfang Mai nach einer längeren Diskussion zwar positiv beschieden. Allerdings hatten mehrere Ortschaftsräte auf Widersprüche zwischen einem Tagespost-Artikel und der Sitzungsvorlage verwiesen. In dem Zeitungsartikel hatten die Deiningers im Gespräch mit der Redaktion darauf verwiesen, dass sie auf 82 Hektar selbst Gemüse anpflanzten, also keinesfalls ein „klassischer Gewerbebetrieb“ seien, wie in der Vorlage beschrieben. Auch Bürgermeister Joy Alemazung meinte in der Ortschaftsratssitzung, den Betrieb nur als Verpacker zu bezeichnen, sei „nicht fair“. Es finde „auch landwirtschaftliche Tätigkeit“ statt. Die Vorlage entspreche „nicht ganz der Realität“ und der Betrieb müsse „genauer und fairer“ betrachtet werden.

Am Mittwoch lag das Thema beim Bauausschuss des Gemeinderats. Ortsvorsteher Philipp Woditsch meinte, es sei Konsens im Ortschaftsrat, dass der Hallenneubau sich nach dem Baurecht in die Umgebung einfüge. Zu klären sei allerdings die Art der Nutzung, nämlich gewerblich oder landwirtschaftlich. Zudem müssten die Behörden klären, ob die Erschließung über die Zufahrtsstraße gesichert sei, auch und vor allem für Schwerlastverkehr. Die Gemeinde könne das „nicht aus einer Laune heraus, sondern nur auf Basis von Fakten“ entscheiden, so Woditsch. Hier fehlten seiner Ansicht nach noch Infos. Anika Sturm meinte, in der Sitzungsvorlage werde manches „undeutlich dargestellt“, sie hätte sich für heute eine überarbeitete Version gewünscht. Martina Zang vom VG-Bauamt meinte: „Ich weiß nicht, was an der Vorlage falsch sein soll.“ Wenn der Aussschuss konkret anmerkte, was fehlte, würde sie diese Unterlagen gerne nachfordern. Die Bewertung der Zufahrt sei „originär Aufgabe der Gemeinde“, hier wünsche sie sich eine diesbezügliche Aussage.

„Wozu das Tamtam“?

Günther Lux betonte, für ihn sei das ganz klar ein landwirtschaftlicher Betrieb. Er verstehe nicht, wie man hier „so ein Tamtam“ mache. Martina Zang verwies auf die Tatsache, dass Kräuter zugekauft würden. Laut der zuständigen Abteilung im Landratsamt Göppingen sei der Anteil der zugekauften Ware zu groß, um noch als Landwirtschaft gelten zu können. Deshalb sei es Gewerbe. Und deswegen sei die Gewerbeaufsicht eingeschaltet und müsse ein Schallgutachten beurteilen, das der Bauherr vorlegen müsse. Weil dies noch ausstehe, könne man heute nicht über die Anfrage entscheiden, sagte Bürgermeister Alemazung. Es gebe noch „viele offene Fragen“. Gemeinsames Ziel sei ja. den Betrieb zu erhalten und eine gerechte Lösung zu finden. Er schlage deshalb vor einer Entscheidung einen Ortstermin des Bauausschusses in dem Betrieb vor, auf Anregung von Philipp Woditsch gemeinsam mit dem Ortschaftsrat. Termin ist Mittwoch, 28. Juni. 

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