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Sanierung: Schwimmer müssen noch warten

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Von: Marie Enßle

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Hallenbad Heubach geschlossen
Hallenbad Heubach geschlossen © Tom

Weil sich die Bauarbeiten am Heubacher Hallenbad in die Länge ziehen, gibt's derzeit keine Schwimmkurse und kein Schulschwimmen in der Stadt.

Heubach

Eigentlich sollte das Heubacher Hallenbad im Januar 2023 wieder eröffnen. Eigentlich sollte dann der dritte und vorerst letzte Bauabschnitt bei der Sanierung des Bades abgeschlossen sein. Eigentlich. Es kommt aber anders. Weil keine der von der Stadtverwaltung angeschriebenen zehn Firmen ein Angebot für das Gewerk „Beckenbauteile“ abgegeben hatte, konnte dieses nicht rechtzeitig vergeben werden. Das Bad bleibt länger zu als gedacht. Das trifft vor allem die Kinder hart, die wieder auf Schwimmkurse und Schulschwimmen verzichten müssen.

Er habe hin- und herüberlegt, ob er seine Schwimmkurse ins Lehrschwimmbecken nach Bartholomä verlegen soll, wenn dort Kapazitäten frei wären, erklärt Gerhard Kuhn, der seit vielen Jahren Schwimmkurse beim Heubacher Turn- und Sportverein (TSV) anbietet. Kuhn hat sich dann dagegen entschieden, weil es ein enormer Aufwand gewesen wäre. Eltern müssten mit ihren Kindern Woche für Woche - auch im Winter - nach Bartholomä fahren. „Bei den Nichtschwimmern ist es oft hilfreich, wenn Mama oder Papa mit am Beckenrand stehen“, erläutert der Schwimm-Abteilungsleiter beim TSV. Schweren Herzens habe er sich nun fürs Warten entschieden. Bis das Heubacher Hallenbad saniert ist und er dort wieder regelmäßig seine Schwimmkurse anbieten kann.

70 Kinder auf der Warteliste

70 Kinder seien's momentan auf seiner Warteliste für die Anfängerkurse, sagt Kuhn. Diese Liste werde nun halt wieder ein Stück länger. Er ist aber froh, dass er im vergangenen halben Jahr die Zeit des geöffneten Bades nutzen und über 140 Kindern das Schwimmen beibringen konnte. „Das schaffen wir jetzt auch voll“, zeigt er sich optimistisch. Kuhn freut sich, wenn die Sanierung abgeschlossen ist und dass die Stadt Geld dafür in die Hand genommen hat.

Dennoch seien die Defizite bei den Kindern und Jugendlichen in Sachen Schwimmen deutlich spürbar. Die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) habe aufgrund der Corona-Pandemie und in Heubach noch zusätzlich durch das immer wieder geschlossene Hallenbad große Probleme, genügend Rettungsschwimmer auszubilden. „Wir verschmerzen das aber, wenn wir danach wieder gut einsteigen können“, ist sich Gerhard Kuhn sicher.

Das geschlossene Hallenbad trifft auch die Schulkinder aus Heubach. Viele Schülerinnen und Schüler nutzen das Hallenbad für den Schwimmunterricht an der Schule. Eigentlich. „Unsere Sportlehrer bedauern die Situation sehr“, sagen beispielsweise Gabriele Straubmüller, Schulleiterin der Heubacher Realschule, und Kerstin Krieger, Schulleiterin der Heubacher Mörikeschule. Als Alternative bieten die Schulen Sportunterricht in der Turnhalle an. „Das Schwimmbad fehlt“, sagt auch Thorsten Krischke, Schulleiter der Heubacher Schillerschule. Das beginne schon damit, dass es schlichtweg eine Sportstätte weniger sei und die Schulen nun mit einiger Kreativität versuchen mussten, die Sportgruppen so unterzubringen, dass dennoch ausreichend Platz für Bewegung bleibt. Außerdem sei der Schwimmunterricht sehr wichtig. Krischke: „Auf der anderen Seite sind wir dankbar dafür, dass die Stadt in das Schwimmbad investiert. Das ist ein Bekenntnis zu einem langfristigen Erhalt.“

Ähnlich sieht es auch Christoph Huber, Schulleiter des Heubacher Rosenstein-Gymnasiums. „Die älteren Schüler finden es nicht so tragisch, wenn's kein Schulschwimmen gibt, für die Jüngeren ist es aber teilweise fatal.“ Aufgrund der Corona-Pandemie und wegen des geschlossenen Bades lasse sich nicht einmal genau sagen, welche Schüler schwimmen können und welche noch nicht. Zum Ende des vergangenen Schuljahres durften die Schüler öfters das Freibad nutzen. Das habe die Stadt gut organisiert und zu bestimmten Zeiten am Morgen Becken für den Schulsport frei gehalten, ergänzt Huber. Mit dem Bus nach Bartholomä ins Bad fahren? Logistisch nur schwer umsetzbar, erklären die Schulleiterinnen und Schulleiter.

Essinger fahren nach Aalen

Insbesondere bei Schwimmanfängern und schwachen Schwimmern sind laut Thorsten Krischke deutliche Mängel beim Schwimmen zu erkennen. Hier gelte mehr noch als zu anderen Zeiten, dass das Erlernen und Festigen des Schwimmens stark von den Eltern abhängig ist. „Besuchen diese mit ihren Kindern regelmäßig ein Schwimmbad und legen Wert darauf, dass die Kinder nicht nur baden, sondern auch schwimmen, werden diese Kinder zu sicheren Schwimmern werden.“

Glück haben die Schülerinnen und Schüler der Essinger Parkschule. Sie fahren mit dem Bus nach Aalen ins dortige Hallenbad. „Wir gehen davon aus, dass der Schwimmunterricht in Aalen, anders als während der Coronazeit, gewährleistet ist“, berichtet Schulleiter Dr. Bernd Kinzl. Die Einschränkungen durch Corona wirkten sich sicher auch auf die Schwimmfähigkeit der Essinger Schüler aus, erklärt er weiter. Aufgrund der begrenzten Badkapazitäten lasse sich das aber nur schwer aufholen.

Glück haben auch die Kinder in Bartholomä. Das Hallenbad bleibt - trotz Energiekrise - geöffnet. Die Wassertemperatur wird laut Bürgermeister Thomas Kuhn von rund 29 um etwa zwei Grad auf 27 Grad abgesenkt. Das „Bädle“ habe in Bartholomä einen hohen Stellenwert und sei sehr beliebt. Nicht nur die Bartholomäer Schüler, sondern auch die aus Mögglingen, Heuchlingen und Zang kommen zum Schwimmunterricht dort hin. Außerdem gibt's verschiedene Schwimmkurse und Schwimmangebote von Vereinen, Schwimmlehrerinnen und –lehrern. Wegen der stark steigenden Energiepreise hat der Gemeinderat beschlossen, für auswärtige Nutzungen den Eintritt um einen Euro pro Person anzuheben.

Hallenbäder in der Region - eine Auswahl

Bartholomä: Mittwoch 16 bis 19 Uhr, Samstag 14 bis 19, wenn Personal vorhanden ist.Heidenheim: Montag 12 bis 21 Uhr, Dienstag bis Freitag 8 bis 21 Uhr, Samstag 9 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag 9 bis 18 Uhr.Hallenbad Aalen: Montag 13 bis 16.15 Uhr, Dienstag 6.15 bis 19 Uhr, Mittwoch 6.15 bis 21 Uhr, Donnerstag 8 bis 18.30 Uhr. Warmbecken ab 17 Uhr geschlossen. Freitag 13 bis 21 Uhr, während der Ferien 7.45 bis 21 Uhr, Samstag 7.45 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 7.45 bis 17.30 UhrLimesthermen Aalen: Montag bis Donnerstag 8.30 bis 21 Uhr, Freitag 8.30 bis 22 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage 9 bis 21 Uhr.Gmünd: Dienstag 7.30 bis 21.30 Uhr, Mittwoch 6.30 bis 19 Uhr, Freitag 13 bis 21.30 Uhr, Samstag 9 bis 19 Uhr, Sonn- und Feiertag 9 bis 18 UhrGschwend: Dienstag 7 bis 9 Uhr, Mittwoch 15 bis 20 Uhr, Freitag 15 bis 20 Uhr, Samstag 8 bis 13 Uhr, Sonntag 13 bis 18 Uhr.

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