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Deininger in Lautern: „Wir sind kein Verpackungsbetrieb“

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Von: David Wagner

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Josef und Christian Deininger in einem ihrer Gewächshäuser in Lautern. Hier ernten sie bis zu fünf Mal im Jahr Salat und Schnittlauch.
Josef und Christian Deininger in einem ihrer Gewächshäuser in Lautern. Hier ernten sie bis zu fünf Mal im Jahr Salat und Schnittlauch. © Wagner, David

Gartenbau Deininger wehrt sich gegen Formulierungen in der Sitzungsvorlage für den Ortschaftsrat Lautern und verweist auf mehr als 80 Hektar eigene Anbauflächen. Sitzung ist am Mittwoch.

Heubach-Lautern

In der Gmünder Tagespost erschien am Montag ein Artikel mit der Überschrift „Neue Halle in Lautern fürs Verpacken?“. Darin ging es um eine Bauvoranfrage von Gartenbau Deininger, mit der sich am Mittwoch der Ortschaftsrat Lautern beschäftigt. In dem Artikel wird mehrfach aus der öffentlich einsehbaren Sitzungsvorlage für den Ortschaftsrat zitiert, diese Vorlage stammt ausweislich des Absenders von der Stadtverwaltung Heubach und im konkreten Fall, der Bauvoranfrage, von der Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein. „Was da teilweise drin steht, stimmt einfach nicht“, sagen Inhaber Christian und Seniorchef Josef Deininger.

Zum Beispiel heißt es in der Vorlage wörtlich: „Zwischenzeitlich gibt es Verträge mit Edeka über die Lieferung von Kräutern, Suppengemüse etc. - ganzjährig!“. Da diese in Deutschland nicht ganzjährig wuchsen, müsse „ein nicht unerheblicher Teil zugekauft werden. Die Kräuter/Gemüse werden dann vor Ort nur noch verpackt (...) Somit ist es jetzt ein klassischer Gewerbebetrieb“.

Gegen diese Darstellung wehren sich Christian und Josef Deininger. Weder hätten sie einen Vertrag mit Edeka, noch könne die Rede davon sein, dass sie so gut wie nichts mehr selbst anbauten. Sie seien Teil der „Gemüsering-Gruppe“ und verkauften in diesem Rahmen regionales Gemüse und Kräuter. Auf eigenen Flächen in Lautern und Lauterburg pflanzen die Deiningers nach eigenen Angaben Wurzelpetersilie, Pastinaken, Karotten, Sellerie, Dill, Petersilie, Basilikum und Schnittlauch an - und das auf einer Gesamtfläche von rund 82 Hektar, zukaufen müsse der Betrieb nur zwischen November und Mai. Vor allem Pastinaken und Wurzelgemüse baue Deininger selbst an. „Wir ernten rund 400 Tonnen Pastinaken“, erläutert Christian Deininger.

Der Grund, warum sie nicht noch mehr Flächen für den Eigenanbau wollten, sei schlicht, dass sie die Konkurrenz unter den Lauterner Gärtnern nicht anheizen wollten, wie sie betonen. „Wir wollen ein friedliches Miteinander“, sagt Josef Deininger. Das sei auch der Grund, warum sie mit einem Teil der Anbauflächen nach Lauterburg ausgewichen seien.

Worum es bei der Halle geht

Die Halle, um die es in der Bauvoranfrage geht, sei zudem keinesfalls als eine Erweiterung der Produktion zu sehen. Seit fast 30 Jahren habe es in dem Betrieb keine räumliche Entwicklung mehr gegeben. Nun sei es an der Zeit, die Bedingungen und Arbeitsabläufe anzupassen und die „innerbetrieblichen Wege“ zu optimieren, wie Christian Deininger erläutert. „Es geht einfach darum, dass wir einfacher schaffen können“, ergänzt Josef Deininger. Mit der neuen Halle auf dem Gelände könnten sämtliche Arbeitsprozesse unter einem Dach gemacht werden und es entstünde mehr Lagerfläche, was sowohl positive Auswirkungen auf den Lärm als auch auf die Zahl der Lastwagen habe.

Zudem heißt es in der Vorlage, der Bauherr „kündigt (...) weitere Maßnahmen und Erweiterungen an“. Dies treffe nicht zu, wie die Deiningers betonen. Die nun angefragte Halle aber brauche der Betrieb dringend. „Wenn das nicht genehmigt wird, ist das unser Ende, das muss man so klar sagen“, meint Christian Deininger, und betont, dass der Betrieb nach Primalat der größte Arbeitgeber in Lautern sei, mit bis zu 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 80 Prozent fest angestellt. „Wir haben vier Häuser in Lautern angemietet, wo unsere Mitarbeiter günstig wohnen können. Die sind integriert, die kaufen hier in der Region ein“, sagt Christian Deininger.

Der Ortschaftsrat Lautern beschäftigt sich am Mittwoch, 10. Mai, ab 19 Uhr im Bezirksamt mit dem Thema.

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