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Lebensmittel als Geschenke zum Fest

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Mithelfen in einer Vorschulklasse - das macht Lina seit drei Monaten.
Mithelfen in einer Vorschulklasse - das macht Lina seit drei Monaten. Foto: privat © privat

Wie Lina als Freiwillige der Peru-Gruppe Heubach Weihnachten erlebt: Seit drei Monaten ist sie im Viertel Laderas de Chillón, das im Norden von Perus Hauptstadt Lima liegt.

Lima/Heubach

Sie lebt seit drei Monaten als Freiwillige der Peru-Gruppe Heubach im „Casa Hogar“. Hier erzählt Lina aus Heubach, was sie alles in dem Schutzhaus erlebt, das in Lima von der Peru-Gruppe Heubach gebaut worden ist:

„30 000 Familien leben im Viertel Laderas de Chillón, das im Norden von Perus Hauptstadt Lima liegt. Es ist ein armes Viertel, in dem viele Menschen leben, die aus der Provinz in die Hauptstadt gezogen sind, um dort nach Arbeit zu suchen. Hier lebe ich seit drei Monaten als Freiwillige der Peru-Gruppe Heubach im Casa Hogar, dem Schutzhaus, das von der Peru-Gruppe Heubach gebaut wurde und für Freiwillige auch als Unterkunft dient.

Da Weihnachten bald vor der Tür steht, wurde von der Peru-Gruppe Geld zur Verfügung gestellt, um einigen Familien eine Freude zu machen. Ein besonderes Anliegen von uns war es dieses Jahr, den Frauen, die seit vielen Jahren in den Projekten mithelfen, durch ein Geschenk die Dankbarkeit zu zeigen. Diese Frauen arbeiten zum Beispiel in der Vorschule oder kochen täglich in der Volksküche für 330 Personen Mittagessen.

Durch die ansteigenden Lebensmittelpreise in Peru haben die Familien in Laderas große Schwierigkeiten diese zu bezahlen. So hat beispielsweise noch vor der Pandemie ein Kilo Kartoffeln 70 Céntimos (ungefähr 17 Cent) gekostet und heute kostet es 3,50 Soles (ungefähr 87 Cent). Deshalb haben wir uns dazu entschieden, Weihnachtsgeschenke bestehend aus Lebensmitteln zu verschenken. Zusammen mit der Koordinatorin Rosa und zwei weiteren Freiwilligen, gingen wir auf den Markt und kauften Reis, Salz, Zucker, Öl, Milch, Marmelade und Thunfisch. Und was natürlich in Peru an Weihnachten nicht fehlen darf: Panettone (eine feine Backware, die vorwiegend in der Weihnachtszeit verzehrt wird) und Schokolade. Insgesamt stellten wir Pakete für die 24 Frauen zusammen, die täglich in den Projekten der Peru-Gruppe arbeiten und für 36 weitere Familien. Diese 36 Familien sind Familien, die von besonders großer Armut betroffen sind und Familienmitglieder haben, die von Behinderung und Krankheiten betroffen sind.

Die Freude war riesig, als wir die Weihnachtsgeschenke an die Frauen der Vorschule, der Volksküche, der Kinderkrippe und des Casa Hogar verteilt haben. Besonders schön war es, der Erzieherin der Vorschulklasse das Geschenk zu übergeben, da ich seit drei Monaten mit ihr jeden Tag zusammen arbeite und ich ihr dadurch meine Dankbarkeit für die vielen schönen Stunden in der Vorschule und für ihre wichtige Arbeit zeigen konnte.

Um die Weihnachtsgeschenke an die Familien in Laderas zu verteilen, fuhren wir mit einem Minibus die steilen Berge hinauf. Die Familien leben in meist selbstgebauten Hütten, die aus Holz und Wellblech bestehen. Durch den beschwerlichen Weg die steilen Hänge hinauf, haben besonders alte Menschen und Menschen mit Behinderung Schwierigkeiten, ihre Hütten zu verlassen und sind dadurch auf Hilfe angewiesen. Viele haben keinen Wasser- und Stromanschluss und leben auf kleinstem Raum mit der gesamten Familie und ihren Tieren zusammen. Durch das Verteilen der Weihnachtsgeschenke wurden uns ganz neue Einblicke in das Leben der Menschen hier in Laderas ermöglicht. Die Familien erzählten uns von den Schwierigkeiten, das Essen und andere Ausgaben zu bezahlen und davon, dass das Weihnachtsgeschenk zwar nicht ihre Armut beseitigen kann, aber eine schöne Weihnachtszeit ermöglicht.

Die Begegnungen mit den Bewohnern von Laderas de Chillón haben mich sehr bewegt, denn die Herzlichkeit und Offenheit, die die Menschen mir gegenüber gezeigt haben, waren nicht selbstverständlich. Trotz ihrer Lebenssituation haben uns alle Familien hereingebeten oder uns etwas zum Trinken gebracht. Das Verteilen der Geschenke hat mir gezeigt, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt und wie schön es ist, anderen Menschen eine Freude zu machen.

Wer von Linas Schilderung motiviert ist, sich als junge(r) Freiwillige(r) ebenfalls in Laderas zu engagieren, kann sich an vorstand@peru-gruppe-heubach.de wenden.

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