- VonDavid Wagnerschließen
Unternehmen „Energiebauern“ verweist auf lange Lieferzeiten, sieht aber keine Verzögerungen.
Bartholomä. Wie steht es um die Planungen für den Solarpark Rötenbach bei Bartholomä? Vor einem Jahr hatten Bürgermeister Thomas Kuhn und Sepp Bichler, Seniorchef der Firma „Energiebauern“, das Gelände inspiziert. Die 10,8 Hektar liegen zwischen Rötenbach, Möhnhof und Bartholomä.
Keine Frage des „Ob“
Damals hatte Bichler einen Baustart im Jahr 2023 als Ziel ausgegeben. Nun hat die Verwaltung den Bartholomäer Gemeinderat jüngst informiert, dass entgegen der ursprünglichen Pläne, einem Baustart im Herbst 2023, der Baubeginn für den Solarpark Rötenbach „aufgrund der gegebenen Projektplanung und Lieferzeiten in das Jahr 2024 verlegt“ werde.
Die Redaktion hat bei der Firma „Energiebauern nachgefragt: Trifft es zu, dass der Zeitplan nicht gehalten werden kann? Wann genau kann es in Bartholomä voraussichtlich losgehen? Und ganz grundsätzlich: Der Solarpark soll überhaupt realisiert werden?
Die letzte Frage beantwortet Geschäftsführer Martin Bichler mit einem klaren Ja: „Es gibt keinerlei Fragenzeichen über das Ob.“ In Bartholomä sei die Genehmigung des Flächennutzungsplan „erstaunlich schnell“ erfolgt. Verzögerungen im eigentlichen Sinne gebe es bei dem Projekt eigentlich nicht. „Es läuft soweit alles planmäßig“, so Martin Bichler, der betont, dass die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Planungsbüro vor Ort „ausgesprochen angenehm, harmonisch und reibungslos“ verlaufen sei. Das sei, angesichts vieler Erfahrungen in über 20 Jahren in sieben Bundesländern, nicht selbstverständlich.
Lange Lieferzeiten
Mit Abschluss des Bauleitverfahrens werde das Projekt bei den „Energiebauern“ eingetaktet. Das heißt, es gehe dann in die technische Planung und die Beschaffung der jeweiligen Ressourcen. Hier sei es mittlerweile tatsächlich so, dass viele Komponenten eine „lange Laufzeit haben, was die Beschaffung betrifft“, wie Bichler erläutert.
Aktuell seien das nicht einmal so sehr die Solarmodule als solche, sondern, auch bedingt durch den Ukraine-Krieg, Komponenten wie Transformatoren. Auch Mittelspannungsschaltanlagen, laut Bichler klassische Technik aus dem Energienetzbereich, hätten derzeit enorm lange Lieferzeiten. „Wenn Sie so etwas heute anfragen, bekommen Sie das wahrscheinlich Ende 2024 geliefert.“ Zwar habe auch sein Unternehmen „einen gewissen Puffer“. Wer aber heute sage, er wolle morgen einen Solarpark bauen, könne nicht erwarten, dass alle Lieferanten „Hurra“ schreien. „Diese Zeiten sind spätestens seit Corona vorbei“, meint Bichler.
„Daraus ergibt sich für uns ein Baubeginn im Frühjahr 2024“, sagt der Geschäftsführer. Das sei aber keine Verzögerung, sondern ein „normales Prozedere im Bauablauf“.
Zaunbau vielleicht schon 2023
Je nach Ausführung einzelner Planungsschritte könne es aber durchaus sein, dass in Bartholomä etwa noch in diesem Jahr mit dem Zaunbau begonnen werde. Bis dahin lege das Unternehmen auch keineswegs die Hände in den Schoß. Das Baugenehmigungsverfahren als formaler Akt sei derzeit in Vorbereitung. „Da gehen wir bis Mitte des Jahres vom Erhalt des Baurechts aus“, so Bichler.
Ersatz für die Feldlerche
Grundsätzlich sei die Bauleitplanung für Photovoltaik-Anlagen gerade in Baden-Württemberg schon „eine große Herausforderung“, wie Bichler einräumt.
In Bartholomä hatte es in der zweiten Runde der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans beispielsweise Einwende des Naturschutzes gegeben, der die Feldlerche gegen die Planungen ins Feld geführt hatte. Das sei vom Tisch. „Dafür wurden entsprechende Ersatzmaßnahmen geschaffen“, sagt Martin Bichler, etwa Lerchenfenster in Wintergetreide.