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Stempfle will „Pflegegipfel“ für den Raum Rosenstein

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Von: David Wagner

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„Wir wollen für die Raumschaft Rosenstein einen Pflegegipfel organisieren“, kündigt Böbingens Büprgermeister Jürgen Stempfle an. Zwischen Ende April und Anfang Mai sollen die Bürgermeister der Rosenstein-Gemeinden, die Johanniter, der Landrat und die Heimaufsicht des Landkreises und möglichst auch die Landtagsabgeordneten zusammenkommen.
„Wir wollen für die Raumschaft Rosenstein einen Pflegegipfel organisieren“, kündigt Böbingens Büprgermeister Jürgen Stempfle an. Zwischen Ende April und Anfang Mai sollen die Bürgermeister der Rosenstein-Gemeinden, die Johanniter, der Landrat und die Heimaufsicht des Landkreises und möglichst auch die Landtagsabgeordneten zusammenkommen. © dav

Wie kann das „Kleeblatt-Modell“ erhalten werden? Böbingen will das mit allen Beteiligten klären.

Böbingen. Wie geht es mit dem Böbinger Pflegeheim weiter? Die Redaktion hatte kürzlich bei den Landtagsabgeordneten nachgefragt, wie sie die Möglichkeit einschätzen, eine Ausnahme für das „Kleeblatt-Modell“ und speziell für das Böbinger Heim zu erwirken. Im Nachgang zu diesem Artikel erläutert Bürgermeister Jürgen Stempfle nochmals, welche Auswirkungen die Verordnung auf die Heime im Raum Rosenstein aus seiner Sicht haben.

Derzeit versuche die Gemeinde, zusammen mit den Johannitern, die Bestimmungen der Verordnung „im Bestand“ umzusetzen. „Egal was wir machen, es wird viel Geld kosten“, meint Stempfle. Diese Kosten würden in Teilen weitergegeben und die Pflegeplätze würden teurer. „Ich frage mich schon, wer sich das künftig noch leisten kann?!“

„Wir wollen deshalb für die Raumschaft Rosenstein einen Pflegegipfel organisieren“, kündigt Stempfle an. Zwischen Ende April und Anfang Mai sollen die Bürgermeister der Rosenstein-Gemeinden, die Johanniter, der Landrat und die Heimaufsicht des Landkreises und möglichst auch die Landtagsabgeordneten zusammenkommen. Dabei soll auch die Frage erörtert werden, welche Möglichkeiten es gebe, Befreiungen für Kleinsteinrichtungen auszusprechen. Auch wenn Stempfle dahingehend noch skeptisch ist, wäre er doch schon froh, wenn wenigstens die eine oder andere Fristverlängerung dabei heraus käme.

Jeder Platz wird teurer

„Die Verordnung gefährdet Kleinstheime und deren Pflegeplätze“, stellt er klar. Als „Eine Kleinsteinrichtung“ gelten Heime mit weniger als 60 Plätzen. Darunter fielen die Einrichtungen in Essingen, Mögglingen und Böbingen, die alle unter 30 Plätze anböten. „Wir in Böbingen haben aktuell 24 Plätze“, so Stempfle. Mehr sei bei der Gründung vor 25 Jahren aber auch nicht möglich gewesen, freilich gemeinsam im „Kleeblatt“ seien es dann über 60. „Die Häuser funktionieren jetzt aktuell super“, meint Stempfle. Die Johanniter würden Jahr um Jahr für die Qualität ausgezeichnet. Selbst, wenn nicht 15 Menschen in einer Gruppe betreut würden, sondern eben 24. Mit alle den anderen Rahmenbedingungen, dem benachbarten Park am alten Bahndamm, der aktiven Seniorenarbeit, den Besuchen der Nachbarn und Angehörigen stimme das „Gesamtpaket“ einfach optimal. „Wenn wir die Landesheimbauverordnung umsetzen müssen, dann muss die Gemeinde viele Millionen für wenige Pflegeplätze investieren. Dann wird jeder Platz teuer. Kostet der Platz über 190 000 Euro, dann wird das gar nicht mehr genehmigt, dann müssen Einrichtungen automatisch schließen, so wie es in der Vergangenheit im Ostalbkreis leider schon mehrfach der Fall war.“

Zudem falle es den Betreibern der Pflegeeinrichtungen momentan sehr schwer, geeignetes Personal zu finden. Sie beschäftigten deshalb zunehmend „Leasing-Agenturen“, wodurch hohe Gebühren fällig seien. Diese Kosten trügen dazu bei, den einzelnen Pflegeplatz noch teurer zu machen. „Gerade Kleinsteinrichtungen können dann nicht mehr wirtschaftlich arbeiten“, sagt Stempfle. Kommen dann noch die Kostenbelastungen durch die Umsetzung der Landesheimbauverordnung hinzu, seien manche Häuser wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. 

Mehr zum Thema:

Nicht zerstören! - Kommentar von David Wagner zur Zukunft des „Kleeblatt-Modells“

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