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„Wohndruck auf die ländlichen Gemeinden nimmt zu“

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Von: David Wagner

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Der Regionalplan 2035 soll die Region weiterentwickeln und dabei die unterschiedlichen Nutzungen - Wohnen, Landwirtschaft, Natur, Gewerbe - möglichst unter einen Hut bringen.
Der Regionalplan 2035 soll die Region weiterentwickeln und dabei die unterschiedlichen Nutzungen - Wohnen, Landwirtschaft, Natur, Gewerbe - möglichst unter einen Hut bringen. © Archiv

Gemeinderat Heuchlingen setzt sich kritisch mit dem Regionalplan 2035 auseinander.

Heuchlingen. Wo und in welcher Form gibt's in Heuchlingen in den nächsten Jahrzehnten Möglichkeiten zu wachsen, Wohnhäuser oder Gewerbe anzusiedeln? Dafür setze der Regionalplan die Rahmenbedingungen, erläuterte Bürgermeister Peter Lang in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend. Derzeit erstelle der Regionalverband einen Entwurf und sammle die Stellungnahmen der Gemeinden dazu ein. Verbandsdirektor Thomas Eble stellte dem Gemeinderat den aktuellen Stand vor.

Der Regionalplan 2035 soll die Region weiterentwickeln und dabei die unterschiedlichen Nutzungen - Wohnen, Landwirtschaft, Natur, Gewerbe - möglichst unter einen Hut bringen. Dabei betonte er, dass es „Vorbehaltsgebiete“ gebe, in denen die Gemeinde selbst nach einer Abwägung der einen oder der anderen Funktion den Vorzug geben könne. Anders in „Vorranggebieten“, in denen die geschützte Funktion - etwa Landwirtschaft - Vorrang habe und die Gemeinde in ihren Planungen an diese Einschränkung binde. Dazu zeigte Eble Karten, auf denen die entsprechenden Nutzungen und die Flächen in und um Heuchlingen eingezeichnet waren.

Wie die Gemeinderäte feststellten, gab es für weitere größere Wohn- oder Gewerbeflächen nicht mehr richtig viele Möglichkeiten. Heuchlingen, so Eble, sei eine sogenannte Gemeinde mit Eigenentwicklung, was bedeute, dass Wohnraum in erster Linie für die „eigenen“ Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden soll. Georg Schmid betonte, es sei ja nicht das Bestreben Heuchlingens, um 50 000 Einwohner zu wachsen. Jedoch müsse auch hier „eine maßvolle Entwicklung möglich sein“. Zudem betonte er, dass auch im Teilort Holzleuten eine „sachgerechte Abrundung“ beim Siedlungsbau möglich sein müsse.

Peter Lang verwies auf das grundsätzliche Problem, dass durch veränderte Berufs- und Arbeitsgewohnheiten wie vermehrtes Homeoffice, der (Wohn-) Druck von den Städten auf ländliche Gemeinden wie Heuchlingen zunehme. Die Menschen, die in den Zentren arbeiteten, müssten ja irgendwo wohnen. „Durch das Eigenentwicklungspotenzial ist das kaum aufzufangen.“ Thomas Eble konterte, es sei nicht die Aufgabe Heuchlingens, Leute, die in Aalen oder Oberkochen keine Wohnung fänden, aufzunehmen.

„Abrundungen“ möglich machen

Gerd Hägele verwies auf das mögliche Bauland im Südosten an der Mögglinger Straße. Hier habe die Gemeinde schon einmal angedacht, ein Baugebiet zu entwickeln. Das habe sich aber als sehr schwierig erwiesen. „Ja, da gab es große Hemmnisse“, bestätige Lang. Hägele meinte, hier werde ein Potenzial suggeriert, das man so gar nicht realisieren könne. Bürgermeister Lang bat Thomas Eble, im Regionalplan zumindest die Voraussetzungen dafür zu schaffen, in den Außenbereichen die Siedlungsbereiche „besser abrunden“ zu können. Die Gemeinde werde diese Anregung sowie den Hinweis auf Holzleuten als Stellungnahme an den Regionalverband formulieren. Nachdem der diese geprüft habe, werde der Plan dann erneut ausgelegt. 

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