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Armenienhilfe startet wieder

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Von: Michael Länge

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Die „Küche der Barmherzigkeit“ startet Ende Oktober in ihre 29. Saison. Einmal mehr unterstützen Spender aus und um Gmünd und aus dem Ostalbkreis bedürftige Menschen in Eriwan und in Nordarmenien.
Die „Küche der Barmherzigkeit“ startet Ende Oktober in ihre 29. Saison. Einmal mehr unterstützen Spender aus und um Gmünd und aus dem Ostalbkreis bedürftige Menschen in Eriwan und in Nordarmenien. Foto: KdB © Küche der Barmherzigkeit

Bürger aus und um Gmünd unterstützen ab Ende Oktober in Eriwan und Nordarmenien wieder Menschen in Not.

Schwäbisch Gmünd / Yerevan

Die 29. Saison der „Küche der Barmherzigkeit“ wird am Mittwoch, 26. Oktober, in Armenien eröffnet. Von diesem Tag an bekommen 150 Bedürftige im „Haus der Hoffnung“ einmal am Tag ein warmes Essen. Längerfristig werden es 250 Menschen sein. Einen Probebetrieb starten die Mitarbeiter der Suppenküche bereits am 17. Oktober. Von da an werden 60 Personen verpflegt.

Neben der Suppenküche in Armeniens Hauptstadt unterstützt die „Küche der Barmherzigkeit“ weitere Projekte. In einem Hauspflegeprojekt werden 50 Menschen betreut, die nicht mehr in die Suppenküche kommen können. „Hoffnungsvolle und gesunde Kindheit“ heißt ein Projekt für 120 Kinder, die mit ihren Familien aus Bergkarabach und Syrien geflohen sind. Und es sind Kinder aus einheimischen Familien dabei, die in Not sind. 121 Kinder werden in sozialen Projekten in Nordarmenien durch die Armenienhilfe unterstützt, die Kinder bekommen einen Essenszuschuss. 142 Kinder in Kitas in der Region Tavush im Nordosten Armeniens erhalten ebenfalls einen Zuschuss. „In all unseren Projekten gibt es Flüchtlingsfamilien aus Artsakh (Bergkarabach) und Syrien“, sagt Movses Poghosyan, der die Armenienhilfe vor Ort koordiniert. Poghosyan geht davon aus, dass nach dem erneuten Ausbruch der Kämpfe Mitte September zwischen Aserbaidschan und Armenien weitere Familien aus Bergkarabach in die „Küche der Barmherzigkeit“ aufgenommen werden.

Auf diesen Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken reagieren auch Politiker in Baden-Württemberg. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Ayla Cataltepe aus Göppingen und ihr Kollege Josha Frey aus Lörrach erklären ihre „große Besorgnis über die militärischen Angriffe Aserbaidschans auf militärische und zivile Ziele im Grenzgebiet Armeniens“ während der Nacht auf Dienstag, 13. September. Sie fordern in der gemeinsamen Erklärung eine „Einstellung der über die Jahre hinweg andauernden Kampfhandlungen“. Die beiden Landtagsabgeordneten fordern die beteiligten Länder auf, „im Rahmen des Völkerrechts eine diplomatische und friedliche Lösung des Konflikts zu finden“. Cataltepe äußert sich besorgt: „Den wiederholten Angriff Aserbaidschans auf die souveräne Republik Armenien verfolge ich mich großer Sorge und verurteile diesen wiederholt völker- und menschenrechtswidrigen militärischen Angriff auf das Schärfste.“

„Ich werde als stellvertretendes Mitglied des Kongresses im Europarat das Anliegen nach einer friedlichen Lösung des Konflikts in die deutsche Delegation tragen, damit dieses Thema in der Herbstkonferenz des Kongresses der Regionen und Gemeinden behandelt wird,“ sagt Frey, der Baden-Württemberg im Europarat vertritt.

Und der Vorsitzende der Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg, Pfarrer Dr. Diradur Sardaryan, wendet sich mit einem Schreiben an Gmünds Grünen-Abgeordnete Martina Häusler. Die aktuellen militärischen Operationen seien unabhängig von der Situation in Bergkarabach und stellten einen direkten Angriff auf die souveräne Republik Armenien dar, schreibt er. Mit diesem Angriff verletze Aserbaidschan ein weiteres Mal deutlich das internationale Völkerrecht. Unterstützt werde Aserbaidschan dabei offensichtlich von der Türkei. Dagegen sei die Rolle Russlands als Schutzmacht Armeniens äußerst fraglich, denn Russland habe besonders gute Verhältnisse zu Aserbaidschan. Sardaryan bittet Häusler, „sich für die Beendigung dieser Eskalation einzusetzen, diesen Angriff auf das souveräne Territorium der Republik Armenien zu verurteilen, den Aggressor Aserbaidschan klar beim Namen zu nennen und ihn aufzufordern, sich aus dem souveränen armenischen Staatsgebiet zurückzuziehen“.

Gmünds Landtagsabgeordnete Martina Häusler (Grüne) begrüßt die Stellungnahmen von Cataltepe und Frey. Dies sagte Häusler auf GT-Anfrage. Sie betont zudem die Bedeutung der „Küche der Barmherzigkeit“. Sie unterstützte diese. Die Suppenküche sei als „direkte Hilfe vor Ort“ wichtig.

Spenden für die „Küche der Barmherzigkeit“ können auf dieses Konto der Kreissparkasse Ostalb eingezahlt werden: BIC OASPDE6A

IBAN DE68614500500440752987

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