- VonWolfgang Fischerschließen
Sieben der Zierkirschen in der neuen Ortsmitte haben nach der fachgerechten Schädigung kaum eine Überlebenschance. Im Herbst sollen Nachfolger gepflanzt werden.
Schwäbisch Gmünd-Bargau
Sie sollten die Farbtupfer sein für die Bargauer Ortsmitte. Doch nun werden die Besucher bei der nachträglichen Einweihungsfeier am 20. und 21. Juni eher wehmütig an die Zierkirschbäume vor dem Bezirksamt schauen. Denn ein Unbekannter hat die meisten der Bäume offenbar sehr gezielt angesägt. Der zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung hat den Frevel am Montag entdeckt. Sieben der rund zehn Bäume, die dort gepflanzt worden waren, sind von der Aktion getroffen, sagt der Leiter des Garten- und Friedhofsamts, Zeno Bouillon, auf Anfrage der Gmünder Tagespost. Die verschonten Bäume stehen am Rand des Platzes. Vielleicht, so vermutet Bouillon, hat der Unbekannte sie deshalb nicht heimgesucht, weil dort die Gefahr, gesehen zu werden, größer gewesen wäre.
Der Täter ist offenbar zielgerichtet vorgegangen und habe wohl eine Ahnung von Bäumen. Er setzte alle Schnitte direkt oberhalb des Stammschutzes an, beschreibt Bouillon. Jeden Stamm habe der Unbekannte rundherum in einer Tiefe von acht bis zehn Millimetern eingesägt. „Für einen jungen Baum ist das fatal“, sagt der Chef des Garten- und Friedhofsamts. Er geht nicht davon aus, dass die Zierkirschen das überleben. Man werde die Bäume eventuell bis über den Sommer beobachten, aber dann würden die Folgen voraussichtlich deutlich zu sehen sein: Mit seinen Schnitten hat der Täter wichtige Versorgungsleitungen zerstört. Vorerst sei die Standsicherheit der Bäume noch nicht beeinträchtigt. Das werde von nun an auch wöchentlich kontrolliert, so Zeno Bouillon. Er geht davon aus, dass die angesägten Bäume im Herbst zur geeigneten Pflanzzeit gegen neue ausgetauscht werden. Es würden wieder Zierkirschen gesetzt. Diese Baumart sei vom Landschaftsarchitekten so vorgesehen und vom Ortschaftsrat auch so beschlossen gewesen. Bouillon schätzt, dass inklusive der Arbeitskosten ein Sachschaden von etwa 1000 Euro pro Baum entstanden ist. Die Stadtverwaltung habe Anzeige bei der Polizei erstattet. Klar ist offenbar, dass die Tat kein Maischerz war. Am Freitag, also mehrere Tage nach der Mainacht, seien die nun angesägten Bäume nämlich noch intakt gewesen, das konnte die stellvertretende Bargauer Ortsvorsteherin Barbara Duschek Bouillon versichern. Der Amtsleiter kommentiert die Aktion des Unbekannten schlicht so: „Eine Frechheit“.
Die Zierkirschen waren ein zentrales Element für die Neugestaltung des Platzes vor dem Bezirksamt gewesen, der sich inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt im Ort entwickelt.
Für einen jungen Baum ist das fatal.“