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Bedürftige am Ort unterstützen

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Von: Anja Jantschik

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Eduard Bertsch und Clemens Beil wollen einen Solidaritätsfonds Rehnenhof-Wetzgau gründen, um Menschen hier zielgerichtet zu helfen.

Schwäbisch Gmünd-Rehnenhof.

Stark steigende Preise für Energie und Lebensmittel erzeugen große Löcher in den Geldbeuteln der Bürger. Aber nicht alle trifft dieser Umstand gleich. Und das Auszahlen der Energiepauschale, beschlossen von der Bundesregierung, wird im „Gießkannenprinzip“ erfolgen. Das ist Eduard Bertsch ein Dorn im Auge. Seit Jahrzehnten Ortschaftsrat auf dem Rehnenhof, sucht er nach Lösungen, wie man zielgerichtet Mitbürgern am Ort finanzielle Unterstützung zukommen lassen könnte.  Er ist sich sicher: „Wenn es um lokal bezogene Spenden geht, ist die Bereitschaft größer.“ In Clemens Beil hat er einen Mitstreiter gefunden, als er in der kürzlichen Ortschaftsratssitzung seinen Vorschlag dem Gremium unterbreitete. Bertsch schwebt ein Solidaritätsfond für Rehnenhof-Wetzgau vor. „Wir wollen eine Möglichkeit schaffen, zielgerichtet und unbürokratisch zu helfen“, erklärt Bertsch. Er macht deutlich, dass er am Ort das Bewusstsein schärfen möchte für Solidarität. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, betont er dabei. Schließlich sollen Spendenwillige, die in diesen Fonds einzahlen, auch eine Spendenquittung erhalten können auf Wunsch.

„Es geht mir nicht nur um Rentnerinnen und Rentner, die von der 300-Euro-Energiepauschale profitieren. Es geht mir eben auch um Alleinerziehende oder Familien“, beschreibt Bertsch. Er selbst kenne Rentner, die diese Pauschale der Regierung eigentlich „nicht brauchen“. Sprich, diesen Betrag gern spenden würden für Menschen am Ort, die ihn brauchen. Sich selbst zählt er hierbei dazu. Jetzt sucht der Ortschaftsrat nach Möglichkeiten, wie man möglichst schnell diese Spendenwilligkeit im Zuge eines Fonds schaffen könnte. Etwa durch die Zusammenarbeit mit der bereits bestehenden Bürgerstiftung.

Wiederum die Herzenswege in Schwäbisch Gmünd kümmerten sich lediglich an Personen über 60 Jahre. „Da fallen dann Alleinerziehende oder Familien durchs Raster“, argumentiert er.

Viele Fragezeichen stehen noch im Raum, aber auf diese soll es nun Antworten geben. Ein Termin mit dem Amt für Familie und Soziales steht an, Bertsch will Möglichkeiten ausloten. „Mir ist klar, dass Menschen auf dem Rehnenhof und in Wetzgau, die finanzielle Unterstützung nötig hätten, sich in der Regel nicht selbst melden.“ Umso mehr sucht er Unterstützung bei deren Nachbarn oder auch beispielsweise den Sozialstationen. „Natürlich spielt in diesem Zusammenhang auch der Datenschutz eine große Rolle“, betont er. Wichtig ist auch, dass die Personen, die finanzielle Unterstützung erhalten würden, nicht stigmatisiert werden. Also anonym bleiben müssen. „Es geht hier auch nicht um große Geldbeträge. Eher um Einkaufsgutscheine oder ähnliches“, erklärt Eduard Bertsch.

Er könnte sich vorstellen, dass die Spenden auf das Konto der Bürgerstiftung zweckgebunden eingezahlt werden. Dafür würde es eine Spendenquittung geben. Diese Spendengelder würden dann von der Bürgerstiftung auf ein Konto des Ortschaftsrats zur Verteilung überwiesen werden. „Eine kleine Gruppe sollte dann die Verteilung vornehmen“, schlägt Bertsch vor. Wichtig ist ihm dabei, dass das Geld tatsächlich am Ort bleibt. Denn er ist der Ansicht, dass die Energiepauschalen der Regierung zielgenau zu verteilen, schon aus Gründen der Bürokratie nicht möglich ist. „Bei einem Solidaritätsfonds Rehnenhof-Wetzgau würde man wissen, dass das Geld am Ort bleibt und bei den richtigen landet.“ Bertsch und Beil bleiben auf jeden Fall dran, diese zielgenau und unbürokratische Unterstützung in die Realität umzusetzen.

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