Bläses Klinikvorschlag ein Schlag für westlichen Landkreis

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Das Stauferklinikum soll nicht ohne Not aufgegeben werden.
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Richard Arnold, Stephanie Eßwein und Christian Baron nehmen Stellung zu Rede des Landrats.

Schwäbisch Gmünd. Für Oberbürgermeister Richard Arnold ist er das „Aus für das Stauferklinikum“, für Bürgermeister Christian Baron ist er „ernüchternd“, für Mutlangens Bürgermeisterin Stephanie Eßwein ist er „ein Schlag“: So bewerten die Verwaltungsspitzen Gmünds und Mutlangens den Vorschlag von Landrat Dr. Joachim Bläse, den er am Dienstag im Kreistag gemacht hat. Danach soll die Kliniklandschaft des Ostalbkreises künftig aus einem zentralen Regionalversorger bestehen, zwei Gesundheitscampus in Mutlangen und Ellwangen und einem Gesundheitszentrum in Bopfingen.

Er wundere sich schon, sagt Arnold, der sich aktuell auf einer Auslandsreise befindet, auf Anfrage der Gmünder Tagespost. Denn der Plan sei gewesen, „dass erst geprüft und ergebnisoffen diskutiert werden soll auch mit den Bürgerinnen und Bürgern“. „Sollen jetzt schnell Nägel mit Köpfen gemacht werden, rasch vor der nächsten Kommunalwahl“, fragt der Gmünder Oberbürgermeister. Sei es das, was 170 000 Bürgerinnen und Bürger im Westen wollen, fragt Arnold weiter. Und: Sei es das, „was uns so attraktiv macht für das Umland und die weitere Umgebung wie ein Stauferklinikum mit Spezialisierungen?“ Um dann selbst zu antworten: „Das bezweifle ich.“ Auch hinterfragt der OB, ob dieser Schritt des Landratsamtes das Aus für die Onkologie in Mutlangen bedeute, „einen Leuchtturm der Region?“

Dies bejaht Mutlangens Bürgermeisterin Stephanie Eßwein. Mit diesem Vorschlag gebe es keine Onkologie mehr in Mutlangen. Der Vorschlag sei „schon ein Schlag“, sagt sie. Dennoch wolle sie die Hoffnung nicht aufgeben. Eßwein verweist dabei auf vier Regionalkonferenzen, die der Landrat angekündigt habe. Bei diesen wird die Kreisverwaltung die Vorschläge mit Bürgerinnen und Bürgern diskutieren. Eßwein formuliert, was ihr wichtig ist: Geburtshilfe und eine Notaufnahme an 365 Tagen im Jahr, sieben Tagen in der Woche und 24 Stunden am Tag. Und sie wiederholt ihre mehrfach genannten Argumente: „wahnsinnig viel Geld für einen Neubau“, ein Betrag, der dann auf die Kommunen umgelegt werde. Und 15 Hektar Flächenverbrauch.

Nicht nur von einer Ernüchterung für den westlichen Teil des Landkreises, sondern auch von einem „Schlag für den Standort Mutlangen“ spricht Christian Baron. Allerdings ergänzt er, dass noch viele Details fehlen würden. Die wichtigste Frage dabei sei, was der Vorschlag des Landrats für die medizinische Versorgung zwischen Gschwend und Wißgoldingen, zwischen Lorch und Mögglingen, im westlichen Landkreisteil also, bedeute? Dies sei noch nicht zu erkennen. Zudem wirft Baron die Frage nach dem Standort des nun Regionalversorger genannten Zentralklinikums auf. Und die Frage, was der Vorschlag für das Personal des Stauferklinikums bedeute. Ob diese nun alle nach Aalen ziehen müssten. An einem Zentralklinikum in Aalen, sagt Baron, „daran schlucken wir schon kräftig“. 

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