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Demenzkranken auf Augenhöhe begegnen

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Uschi Entenmann und Michael Schmieder lasen aus ihrem aktuellen Buch vor.
Uschi Entenmann und Michael Schmieder lasen aus ihrem aktuellen Buch vor. © privat

Co-Autor Michael Schmieder kam überraschend auch zur Lesung.

Schwäbisch Gmünd. Rund 60 Interessierte waren ins Prediger-Refektorium gekommen, um Uschi Entenmann bei der Lesung aus ihrem Buch „Dement, aber nicht vergessen“ zu lauschen. Die große Überraschung an diesem Abend: Michael Schmieder, Pionier in Sachen Demenzarbeit, Demenzexperte, Pfleger, Ethiker und Autor, der zusammen mit Entenmann das Buch geschrieben hat, war vor Ort. Er war zufällig in Süddeutschland und nahm sich die Zeit, mit seiner Co-Autorin aus dem gemeinsamen Buch zu lesen.

Als Auftakt begrüßte Irene Meixner, Präsidentin der DRK-Demenzstiftung, welche in Kooperation mit dem Kulturbüro Schwäbisch Gmünd und der Buchhandlung Fiehn die Veranstaltung organisiert hatte. Ihr Dank ging an die Kooperationspartner für die gute Zusammenarbeit und an die Autoren – dafür, dass diese sich die Zeit nahmen, im Prediger aus ihrem Buch zu lesen. Auch sie habe das Buch gelesen und sei beeindruckt, so Meixner.

Zu Beginn der Lesung präsentierte Uschi Entenmann einige Passagen aus dem Buch, in denen es unter anderem darum ging, dass bei Demenzerkrankungen von jüngeren Menschen in einer Familie vor allem das Kindswohl in den Vordergrund rücken muss. Auch ihre persönlichen Erfahrungen als Tochter einer demenzkranken Mutter beschrieb Entenmann in ihrem Buch und teilte sie mit den Zuhörern.

Anschließend lasen Michael Schmieder und Uschi Entenmann im Wechsel und stellten sich am Ende den Fragen des interessierten Publikums. Im Austausch mit dem Publikum stellte Schmieder in den Vordergrund, den Menschen mit Demenz mit Würde und „auf Augenhöhe“ zu begegnen.

Demenz bedeutet einen Machtunterschied in der Familie

Es gehe im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen nicht darum, diese glücklich zu machen. „Es geht eher darum, ein Unglücklichsein abzuwenden“, so Schmieder. Auch ein Machtunterschied, der zwischen Eheleuten entstehen kann, war beim Austausch Thema.

Dieser Machtunterschied kann laut den Demenzexperten Entenmann und Schmieder zum Problem werden. Die Angehörigen müssen sich dann anpassen. „Es kann schwer sein, zu akzeptieren: Der Kranke hat immer recht.“

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