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Die „Seele des Schulmuseums“ wird 85

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Von: Julia Müller

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Gerda Fetzer
Gerda Fetzer © Tom

Gerda Fetzer, die Initiatorin des Schulmuseums, hat einen Wunsch: die Erweiterung des Museums.

Schwäbisch Gmünd. Gerda Fetzer hat zu ihrem 85. Geburtstag an diesem Freitag, 26. Mai, einen großen Wunsch: Sie würde so gern das Gmünder Schulmuseum erweitern, das sie und ihr Team 2012 in der Klösterleschule in Schwäbisch Gmünd eröffnet haben. Nachdem der Hausmeister dort ausgezogen sei, wäre Platz für ein zweites historisches Klassenzimmer, sagt sie. Das Mobiliar dafür stehe aktuell im Heubacher Schloss und müsse dort raus. Der Vorteil eines zweiten Klassenzimmers im Gmünder Schulmuseum wäre, dass die Ehrenamtlichen größere Gruppen annehmen könnten. Momentan sei bei 35 Leuten Schluss, weil es sonst einfach zu eng werde in den Räumen, sagt Gerda Fetzer, deren Leben von ihrer Leidenschaft für die Schule und für Bildung geprägt ist. Nach einer Ausbildung als Einzelhandelskauffrau studierte die in Horb am Neckar geborene Gerda Fetzer, die im Alter von zwei Jahren nach Schwäbisch Gmünd gekommen ist, ab 1962 an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Danach lehrte sie an der Grund- und Hauptschule in Jagstzell und im Anschluss 27 Jahre an der Friedensschule in Schwäbisch Gmünd. Über viele Jahre war sie im Personalrat des staatlichen Schulamts und im Bezirkspersonalrat des Oberschulamts.

Gerda Fetzer hegt seit langem eine Vorliebe für historische Gegenstände aus Klassenzimmern. Das hat sich unter Lehrerkollegen und darüber hinaus schnell herumgesprochen. So wuchs ihre Sammlung aus Schiefertafeln, Schulmöbeln, Poesiealben, Handarbeiten und vielem mehr so rasch, dass sie sich ab 1985 die Einrichtung eines Schulmuseums zum Ziel gesetzt hat.

Ihr Traum wird wahr

1997 wurde ihr Traum wahr: Sie richtete ein historisches Klassenzimmer im Schloss Baldern ein. Mit Erfolg. Tausende Besucher kamen und ließen sich von ihren enthusiastischen Erzählungen in frühere Zeiten versetzen. Nach langer Suche und etlichen gemeisterten Stolpersteinen – etwa dem Brand in ihrem Lager im Lindacher Bezirksamt 2008 – ist es Gerda Fetzer 2012 gelungen, das Schulmuseum im Gmünder Klösterle zu eröffnen. Kurz danach erhielt sie dafür als „Seele des Schulmuseums“ die Bürgermedaille der Stadt Gmünd.

Für ihr Schulmuseum ist die 85-Jährige nach wie vor jeden Tag im Einsatz. Dort sei schließlich immer etwas zu tun, ob es nun gilt, Sachspenden zu katalogisieren oder Anfragen zu beantworten. Die Nachfrage von Besuchern sei ungebrochen. 350 seien allein seit Anfang dieses Jahres da gewesen.

Eltern lassen Kindern alles durchgehen

Gerda Fetzer freut sich über das große Interesse. Eines sei jedoch auffällig: Heutzutage gebe es einige Kinder, bei denen die Aufsicht höllisch aufpassen müsse. Etwa weil die jungen Gäste auf der Tafel mit Kreide in Orange über ein Gedicht in weißer Sütterlinschrift sudeln wollen. Doch das Problem seien nicht diese Kinder, meint die Pädagogin, sondern vielmehr, dass ihre Eltern ihnen alles durchgehen ließen. Die Aufsicht habe ohnehin stets viel zu tun, weil das Publikum im Schulmuseum in der Regel sehr interessiert sei und viele Nachfragen habe. Gerda Fetzer gibt gerne ausführlich Antwort. Sie ist mit weiteren Ehrenamtlichen an allen regulären Öffnungstagen vor Ort.

An ihrem Geburtstag nimmt sich Gerda Fetzer mal einen Tag frei im Museum. Freunde und Bekannte kommen vorbei, um mit Fingerfood und Sekt mit ihr den 85. zu feiern.

Das Gmünder Schulmuseum ist immer am letzten Samstag und Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

Eintrittspreis ohne Führung: 3 Euro für Erwachsene, 1 Euro für Kinder ab drei.

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