Ein Blick in den Spiegel

Anke Schwörer-Haag über das Gedankenkarrussell in besonderen Momenten.
Sie blickt in den Spiegel - und stöhnt. Gesellig und gemütlich war's gestern Abend. Und streng genommen viiiiel zu lang. Dann der Schock beim Blick auf die Uhr. So spät schon? Ach, stimmt, da war ja was. Zum Glück hat wenigstens die virtuelle Zeitmaschinerie funktioniert und ganze Arbeit geleistet. Alle Uhren sind ordentlich umgestellt. Wie lange man braucht, sich daran zu gewöhnen, fragt ja keiner, denkt sie. Die Gedanken drehen sich weiter und: Panik!!!! Hat nicht neulich die Kollegin erzählt, dass die Sicherheits-App ihres Dienst-Handys sie nicht mehr erkannt habe, als sie ungeschminkt und mit Augenringen in die Kamera blickte? Kein Zugang zum Arbeitsplatz signalisierte die Gesichtserkennung gnadenlos. Ließ sich weder mit einem Lächeln noch mit guten Worten umstimmen. Sie habe kapituliert und das Passwort verwendet, hatte die Kollegin erzählt. Passwort? Doppelpanik pur!!! Vergessen, verschollen in der gelösten Stimmung eines wunderbaren Abends. Und, nein, es ist kein guter Morgen.