1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd

Feuerwehr-Chef Schubert: „Alle sind geschockt“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Bernd Müller

Kommentare

Böller verbieten - bringt das was?
Böller verbieten - bringt das was? © Fotos 593 - stock.adobe.com

Wie schauen Gmünder Einsatzkräfte auf die Silvester-Krawalle in Berlin? Und was hilft dagegen?

Schwäbisch Gmünd. Diese Szenen haben keinen kalt gelassen bei der Gmünder Feuerwehr: „Ich reg' mich da wirklich auf, das frustet einen“, sagt Uwe Schubert, der Gmünder Kommandant.

Die Silvester-Krawalle in Berlin, bei denen 15 Feuerwehrleute und rund 40 Polizisten durch Angriffe verletzt wurden, waren in den Tagen danach ein großes Thema in den WhatsApp-Gruppen der Gmünder Einsatzkräfte. „Alle sind total geschockt“, sagt Schubert. „Da sind Menschen, die zuhause aufspringen und ihre Familie sitzen lassen, um zu helfen – und dann treffen sie auf solche Gewalttätigkeit und riskieren dadurch schlimmstenfalls ihr Leben.“

Regel funktioniert in Gmünd

Die Gmünder Feuerwehrleute blieben an Silvester von Angriffen verschont. Auch in der Innenstadt hätten sich die Feiernden weitgehend an das Feuerwerksverbot gehalten, so Schubert. Nicht erlaubt sind Böller und Raketen im Altstadtkern, Ausnahmen gibt es auf dem Marktplatz und vor dem City Center. „Das funktioniert ganz gut“, sagt Schubert. Die Regelung habe sich bewährt, „die Akzeptanz ist zwischenzeitlich da“.

Was denkt der Nachwuchs?

Sorgen macht sich der Gmünder Feuerwehrkommandant wegen der Nachrichten aus Berlin aber auch für seine Stadt. Weil junge Leute, die die Feuerwehr braucht und fürs Ehrenamt begeistern will, die Bilder ja auch sehen. Wenn angesichts der Szenen mit „brachialer Gewalt“ Eltern ihren Kindern raten würden, das lieber zu lassen mit der Feuerwehr, dann könne er das verstehen, sagt Schubert.

„Das Gemeinsame stärken“

Und was hilft dagegen? „Wir verhängen einfach ein Böllerverbot und dann ist alles gelöst – das wird nicht funktionieren. Das Problem liegt woanders – in der Gesellschaft“, sagt Uwe Schubert.

Daraus leitet der Kommandant eine Folgerung auch für Schwäbisch Gmünd ab: „Wir müssen das Gemeinsame stärken, das ist sehr sehr wichtig. Sonst haben wir Probleme, die wir nicht haben wollen.“ Und das betreffe nicht nur die Feuerwehr, sondern Malteser, Rotes Kreuz, THW und auch die Polizei. „Man muss das wertvolle Gut Ehrenamt schützen, denn wir brauchen jeden Ehrenamtlichen.“⋌Bernd Müller

Mehr zum Thema

Aalener Feuerwehrmann Jürgen Scherer ist gegen ein generelles Böllerverbot

Auch interessant

Kommentare