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Gmünd rückt den Prediger in den Blick

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Von: Michael Länge

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Das Museumsteam mit Joachim Haller, Dr. Max Tillmann und Dr. Martin Pozsgai (v.l.) mit Oberbürgermeister Richard Arnold vor Exponaten der Ausstellung „Timeless Silver“ im Prediger.
Das Museumsteam mit Joachim Haller, Dr. Max Tillmann und Dr. Martin Pozsgai (v.l.) mit Oberbürgermeister Richard Arnold vor Exponaten der Ausstellung „Timeless Silver“ im Prediger. Foto: Tom © Tom

Oberbürgermeister Richard Arnold und das Museumsteam stellen das Programm fürs laufende Jahr mit Ausstellungen und Feierlichkeiten zum Jubiläum des Kulturzentrums vor.

Schwäbisch Gmünd. Seit 50 Jahren gibt es Kultur im Prediger. Dieses besondere Jubiläum rückt das Museum in diesem Jahr in den Blick. Nach der „schweren Delle“ in den Corona-Jahren 2020 und 2021 habe sich das Museum wieder erholt, sagte Museumsleiter Dr. Max Tillmann am Dienstag und verwies auf etwa 20 000 Besuche im vergangenen Jahr. Etwa 2900 Menschen sahen die Landesausstellung Kunsthandwerk in der Galerie. Im Schnitt sind dies 77 Besucher am Tag. Gut angelaufen sei auch die aktuelle Ausstellung „Timeless Silver“. Stolz ist der Museumsleiter, dass diese Ausstellung im Newsletter der „Silver Society“ erwähnt ist, einer 1958 gegründeten und in Großbritannien ansässigen Organisation, die Form und Design von Silberwaren in unterschiedlichen Zeiten erforscht. Mit etwa 150 Führungen und Angeboten für Kinder und Jugendliche habe es ein „abwechslungsreiches Bildungsangebot“ gegeben, sagte Tillman weiter. Der Museumsleiter spürt dabei die Sehnsucht der Menschen nach der „analogen Museumserfahrung“, dem Besuch des Museums vor Ort, der Begegnung mit der Kunst.

Der Museumsleiter schaute mit Oberbürgermeister Richard Arnold auf das Jubiläum des Predigers. 1965 bewahrte ein Beschluss des Gemeinderates den Prediger vor dem Abriss - mit einer Stimme Mehrheit. 1973 zogen Museum, Stadtbibliothek und VHS in das Gebäude ein. Tillmann wird mit Dr. Martin Pozsgai ein Buch über den Prediger und dessen Baugeschichte vom Kloster zum Museum veröffentlichen. Hier wies Arnold auf das Wirken des Arbeitskreises Kultur hin, dem der Prediger immer wichtig gewesen sei. In den Prediger seien mehrere Millionen Euro investiert worden, sagte Arnold. Der Umbau des Saales sei richtig gewesen, in der Diskussion seien noch der Innenhof und der Eingangsbereich. Eine Vortragsreihe begleitet das Jubiläumsjahr, das im Oktober in ein Festwochenende mündet - mit Festakt, 70er-Lounge im Innenhof und 70er-Party.

Neben dem Schwerpunkt Prediger hat das Museum 2023 noch mehr zu bieten:

Vom 29. Mai bis 8. Oktober zeigt das Museum mit „Stadt - Land - Akt“ Werke des Malers Hans Bucher aus Fridingen an der Donau. Zu sehen sind Landschaften, Großstadtansichten und homoerotisch interpretiebare Männerakte, mit denen das Museum eine Verbindung zu dem Projekt „Einhorn sucht Regenbogen“ schafft, das für queeres Leben in Gmünd sensibilisiert.

Vom 18. November 2023 bis 1. April 2024 zeigt das Museum „Druckgrafik aus der Sammlung Rainer Reusch“. Diese enthält Werke namhafter Künstler wie Otto Hajek, Emil Schumacher oder Klaus Staeck.

Vom 18. Februar bis 7. Mai sind zum 80. Geburtstag des Künstlers Karl-Ulrich Nuss in der Galerie im Prediger Mensch-Tier-Mischwesen unter dem Titel „ZOOunLOGISCH“ zu sehen, die, wie Joachim Haller erläuterte, von ihrer Skurrilität und kafkaeskem Humor leben.

Vom 18. Juni bis 20. August gibt's in der Galerie im Prediger Werke des Bildhauers, Malers und Zeichners Willi Siber. Das Museum nennt ihn einen der „wichtigsten deutschen Bildhauer unserer Zeit“.

Vom 23. September bis 26. November zeigt die Galerie im Prediger „Nature on my Mind“, ein begehbares, auf den Ausstellungsraum bezogenes Gesamtkunstwerk von Charlotte Eschenlohr und Maureen Jeram.

Vom 2. April bis 13. August zeigt die Ott-Pausersche Fabrik Arbeiten von 67 Silberschmieden in der „Silbertriennale International“. Ein bisschen ist diese ein Vorgeschmack auf das Jubiläum der Silberwarenfabrik im Jahr 2024, die für Max Tillmann der „Rohdiamant in unserem Museum“ ist.

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