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Gmünder Geschäfte auf Instagram und Co: „Wer das nicht macht, ist dumm“

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Von: Bernd Müller

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"Die Homepage ist unser verlängertes Schaufenster." Gaby Haberkern und Eike Möller von der Bonbonmanufaktur Bonbole.
"Die Homepage ist unser verlängertes Schaufenster." Gaby Haberkern und Eike Möller von der Bonbonmanufaktur Bonbole. © Müller, Bernd

Ohne Social Media kaum mehr vorstellbar: Wie Geschäfte in Gmünd online ihre Verbindung zu Kundinnen und Kunden pflegen.

Schwäbisch Gmünd. Sabine Stephan nimmt ihre Gäste mit auf den Markt und in die Backstube – dank Instagram. Sie und ihr Café Oh Mother haben auch auf Social Media viele Gäste: Regelmäßig erzählt Sabine Stephan ihren rund 1500 Followern vor allem über die App Instagram, was los ist im und rund ums Café.

Auch Corinna Duscha-Brüning holt ihre Kundinnen da ab, wo sie jeden Tag sind: an ihrem Handy. „Ich poste jeden Tag etwas“, sagt die Inhaberin der Schuh- und Modeboutique P8 in der Postgasse. Ein Besuch bei Gmünder Geschäften, die schon jetzt tun, was die Stadt in den nächsten Jahren fördern will: Online gleichermaßen präsent zu sein wie in der realen Welt in der Innenstadt.

Eike Möller und Gaby Haberkern vom „Bonbole“ gehören auch zu denjenigen, die ihren Kunden immer wieder aufs Handy berichten, was es Neues gibt in ihrem Spezialitäten-Geschäft. Und wer sich einen Überblick über die aktuell 65 verschieden Bonbonsorten verschaffen will, kann auf www.bonbole-shop.de alle finden, zum Beispiel Erdbeer-Chili: „Reife Erdbeere mit einem Hauch von Chili.“ „Die Homepage ist unser verlängertes Schaufenster“, sagt Eike Möller, „und wir können dort unsere Expertise zeigen“. Er schaue schließlich auch erst auf die Homepage, bevor er in ein Restaurant gehe, sagt Möller. Die Präsenz im Netz hat auch überregionale Kunden vom Gmünder Bonbole überzeugt, zum Beispiel den Landkreis Ravensburg, der in Gmünd Bonbons mit dem Logo des Kreises zum Weiterverschenken bestellt hatte.

Eine Homepage allein reicht in den meisten Branchen aber längst nicht mehr aus. „Die Homepage ist nur meine digitale Visitenkarte“, sagt Corinna Duscha-Brüning. Für den Kontakt mit ihren Kundinnen sind Instagram und Facebook unverzichtbar. Nur Schuhe und Kleider oder nur Bonbons zu zeigen, das reicht nicht aus, sagen Duscha-Brüning und Eike Möller gleichermaßen. „Man muss Menschen drauf sehen“, sagt die Inhaberin des P8, deren Mitarbeiterinnen aller mitmachen bei den Videos und Bildern. „Der Kunde muss in den Laden kommen und uns schon kennen“, sagt Duscha-Brüning. Zusätzlich zu Social Media arbeitet sie auch mit QR-Codes im Schaufenster und einem Newsletter, den sie mehrmals im Jahr verschickt.

Auf eine Homepage hat Sabine Stephan vom Oh Mother ganz verzichtet. Sie konzentriere sich auf Social Media; „zu 90 Prozent Instagram“, Facebook sei für sie ein „Nischenprodukt“, mit Tiktok habe sie jetzt angefangen, erzählt Stephan. Ihr zeitlicher Aufwand fürs Kontakte pflegen im Netz ist beträchtlich – zwei Stunden pro Tag etwa, schätzt sie. „Es kostet wirklich viel Zeit, weil ich ja auch auf die Nachrichten antworten will, die ich bekomme.“ Zwei Wochen mal weg sein im Familienurlaub – das erlaubt sich Sabine Stephan nicht, aber das sei schon in Ordnung, sagt sie. „Wenn ich ein paar Tage nichts von mir hören lassen, dann fragen Leute nach, ob alles o.k. ist.“ Social Media ist anstrengend – andererseits aber auch schön, findet Stephan.  

Gaby Haberkern und Eike Möller wie auch die Inhaberinnen von P8 und Oh Mother, sie produzieren alle Inhalte selber für Instagram und Co. Cornelia Duscha-Brüning schätzt an den Plattformen besonders, dass sie ihre Resonanz genau messen kann.

Und ob ein Café wie das Oh Mother auch ohne Social Media funktionieren würde? Möglich, sagt Stephan, aber sie habe es nie ausprobiert. Verzicht ist für sie keine Option. „Es ist kostenlos. Wer da heutzutage mit einem Geschäft nicht präsent ist, der ist dumm.“ Das Handy ist nun mal der direkteste Draht zu den meisten Menschen. Cornelia Duscha-Brüning: „Sie werden’s nicht glauben, aber morgens um sechs schreiben mir schon Kunden.“

Mit QR-Codes im Schaufenster: Corinna Duscha-Brüning von der Schuh- und Modeboutique P8.
Mit QR-Codes im Schaufenster: Corinna Duscha-Brüning von der Schuh- und Modeboutique P8. © Müller, Bernd
Sabine Stephan in ihrem Café Oh Mother.
Sabine Stephan in ihrem Café Oh Mother. © Müller, Bernd

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