1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd

Gmünds Erinnerungskultur braucht einen Schub

Erstellt:

Von: Michael Länge

Kommentare

Aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Redaktion diskutiert über Erinnerungskultur. Bei der Gedenkveranstaltung am 9. November zu Emil Rudolph, wie dieser in den 30er-Jahren der jüdischen Familie Heimann mitgespielt hatte, waren nur alte Leute. Sagt der Redaktions-Oldie. Und: Was wird aus der Erinnerungskultur, wenn die Alten weg sind? Die verschwindet dann.

Sagt ein Redaktions-Youngster.⋌Rückblick: Erinnerungskultur kam in Gmünd 2012 nach der Diskussion über den Schriftzug Maria-Kahle-Schule an der Klösterleschule in Schwung. Der Schriftzug, der auf die, laut Wikipedia, „völkische deutsche Schriftstellerin“ verweist, wurde entfernt. Gmünd hatte damals einen Arbeitskreis Erinnerungskultur. Von dem ist heute nur noch wenig zu spüren. Gmünd hatte 2013 einen Preis für Bürgercourage im Gedenken an Franz und Katharina Czisch ins Leben gerufen. An Franz Czisch, Gmünds ersten frei gewählten OB nach 1945, gegen den 1948 sein Vorgänger aus der NS-Zeit, Franz Konrad, antrat. An Czisch, dem Gmünder damals auch übel mitspielten. Dieser Preis wurde 2017 letztmals vergeben.⋌ Ja, es sind nicht Preise, die Erinnerungskultur für junge Menschen wachhalten. Dafür sind neue Wege, digitale, zu suchen. Sie zu finden, ist nicht die Verantwortung der Youngsters. Sondern der Oldies. Im wiederbelebten AK Erinnerungskultur.⋌⋌ Gmünds Räte diskutieren, auf SPD-Wunsch, am Mittwoch eine Umbenennung der Franz-Konrad-Straße. Sie können, nach diesem 9. November, den Emil-Rudolph-Weg gleich mitdiskutieren. Man darf dabei unterschiedlicher Meinung sein. Entscheidend ist: Solange es diskutiert wird, das Dunkle der Geschichte, verliert man es nicht aus dem Blick. Michael Länge

Auch interessant

Kommentare