1. Startseite
  2. Ostalb
  3. Schwäbisch Gmünd

Gmünds Schulden nun unter 70 Millionen Euro

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Michael Länge

Kommentare

Waldstetter Brücke
Waldstetter Brücke © Tom

Oberbürgermeister Richard Arnold und Stadtkämmerer René Bantel informieren über die finanzielle Situation der Stadt.

Schwäbisch Gmünd. Gmünd hat im Jahr 2022 Schulden abgebaut. Und zeitgleich investiert. Darauf wies Oberbürgermeister Richard Arnold am Mittwoch im Gemeinderat hin. Gemeinsam mit Stadtkämmerer René Bantel berichtete er den Stadträten von Gmünds finanzieller Lage. Diesen Bericht gab es, weil es in diesem Jahr 2023 keine Haushaltsberatung geben wird. Denn die Stadträte haben im vergangenen Jahr einen Doppelhaushalt für die Jahre 2022 und 2023 verabschiedet.

Im Frühjahr 2022 lagen die Prognosen für Gmünds Schuldenentwicklung bei 105 Millionen Euro zum Ende 2022 und bei 118 Millionen Euro zum Ende 2023. Faktisch haben sich die Zahlen anders entwickelt.

Einen großen Beitrag zu dieser Entwicklung haben die Gewerbesteuereinnahmen geleistet. Erwartet hat die Stadt für 2022 27,9 Millionen Euro. Als Vorauszahlung erhalten hat sie bislang 26,9 Millionen Euro. Dazu gekommen sind jedoch, so erläuterte Bantel, „Anpassungen“ aus den Jahren 2020 und 2021 und den Jahren vor 2020 in Höhe von insgesamt 16,4 Millionen Euro., auch ein „Einmaleffekt“ wegen Corona. Wobei Arnold diese positive Entwicklung auch darauf zurückführte, wie Unternehmen gewirtschaftet hätten.

Ein weiterer Grund für die sinkende Schuldenlast ist, dass Gmünd bislang keinen Gebrauch von der Kreditaufnahme über 31 Millionen Euro gemacht hat, die die Stadträte der Stadtverwaltung genehmigt hat. Hätte die Stadt dies getan, würden die Zinsen über einen Zeitraum von 30 Jahren der Zinsentwicklung wegen 17 Millionen Euro mehr ausmachen.

Insgesamt stiegen damit Gmünds Gewerbesteuereinnahmen auf 43,3 Millionen Euro. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Zuweisungen vom Land: Fünf Millionen Euro mehr habe die Stadt hier eingenommen, sagte der Stadtkämmerer. Er machte deutlich, dass in diesen Zeiten die „Haushalte von Risiken geprägt“ seien. Bantel nannte die Inflation, steigende Personalkosten, weitere Tariferhöhungen und weitere Kindergartenplätze als Gründe.

Investiert hatte die Stadt im Jahr 2022 18,9 Millionen Euro. Größte Positionen sind dabei die Sanierung der Waldstetter Brücke mit 1,26 Millionen Euro, die Ortsdurchfahrt Hussenhofen mit gut 604 000 Euro und der Breitbandausbau mit 477 000 Euro. Arnold machte deutlich, dass die Stadt die Zahl der Kitaplätze deutlich erhöhen wolle. Über diese und weitere Investitionen will der OB am 8. März mit den Stadträten reden.

Trotz dieser positiven Entwicklung weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass damit für Gmünd insgesamt noch „keine nachhaltige strukturelle Verbesserung“ verbunden ist. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Ausgaben zum Ende des Jahres 2023 höher liegen werden als die Einnahmen.

Auch interessant

Kommentare