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Ein absoluter „Vorbildladen“

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Von: Andrea Rohrbach

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Vor zehn Jahren ist der Dorfladen Großdeinbach im alten Schulhaus eröffnet worden. Seitdem hat er sich zu einer festen Institution entwickelt, ist Treffpunkt, bietet auch viele regionale Produkte und ist Einsatzort 25 ehrenamtlich Engagierter.
Vor zehn Jahren ist der Dorfladen Großdeinbach im alten Schulhaus eröffnet worden. Seitdem hat er sich zu einer festen Institution entwickelt, ist Treffpunkt, bietet auch viele regionale Produkte und ist Einsatzort 25 ehrenamtlich Engagierter. Foto: Tom © Tom

Zum zehnten Jahrestag seiner Eröffnung feiert Großdeinbach seinen genossenschaftlich geführten Dorfladen. Warum er etwas Besonderes ist und wer ihn dazu macht.

Schwäbisch Gmünd-Großdeinbach

Freundlich, hell und offen präsentiert sich der Deinbacher Dorfladen. Hier wird seit zehn Jahren die Nahversorgung der Großdeinbacher Bevölkerung sichergestellt. Ortsvorsteher Gerd Zischka ist als Aufsichtsratsvorsitzender immer noch begeistert von dem Ladengeschäft „im Herzen von Großdeinbach“. Der Dorfladen habe sich, wie es der ursprüngliche Wunschgedanke war, nicht nur als Einkaufsmöglichkeit, sondern auch als Treffpunkt bewährt.

Nach zehn Jahren zieht Zischka das Resümee, dass ohne die Vorstandschaft und die vielen ehrenamtlichen Mitstreiter das Projekt nicht stemmbar gewesen wäre. „Mit ihnen steht und fällt der Erfolg“. Von 250 Mitgliedern in der Genossenschaft kann der zweite Vorsitzende Theo Stepp berichten. Die Zahl sei seit der Gründung stabil. Vorstand Anton Beisswenger zeigt sich dankbar über rund 25 ehrenamtliche Mithelfer, die für Ordnung und stets ansprechend präsentierte Waren sorgten und sich selbst organisierten.

In Zusammenarbeit mit dem Berufsvorbereitungswerk Ruppertshofen habe man nun bereits drei jungen Menschen eine Ausbildungschance gegeben, sagt Beisswenger. Die Vorstände sind sich einig: „Ohne Ehrenamt hätte der Dorfladen kein zehnjähriges Jubiläum feiern können“. Zur Geburtstagsfeier am Freitag wurden die Gäste standesgemäß bewirtet, kleine Snacks aus dem Dorfladensortiment standen zum Naschen bereit, die Ortsgemeinschaft hatte das Backhäusle angeheizt und die Großdeinbacher Landfrauen servierten frische Fladen.

Rund 50 Prozent des Umsatzes werden durch den Verkauf regionaler Produkte erzielt, verrät Beisswenger und verweist auf das große Sortiment an Bio- und Demeterprodukten, die immer größeren Zuspruch fänden. Auf Umverpackung wird, so gut es geht, verzichtet. Regelmäßig werden die Gmünder Tafeln mit Spenden der Kunden beliefert.

Eine Einrichtung, die stolz macht

Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold gratulierte zum Jubiläum und sprach von einer „Einrichtung, die stolz macht“ und nicht selbstverständlich sei. Der Gedanke eines genossenschaftlich geführten Projektes sei nur mit den richtigen Leuten zu verwirklichen. Der Deinbacher Dorfladen sei ein „Vorbildladen, wie er nicht überall gelingt“. Zurecht habe der Dorfladen 2021 den Nachbarschaftspreis erhalten.

Beisswenger sprach von einer wirtschaftlich soliden Grundlage, auf der der Laden stehe. Trotz „immer härter“ werdenden Zeiten habe das Dorfladenteam keine Sorge vor den kommenden Jahren. Celestino Piazza erinnerte als Geschäftsführer der VGW an den „schwierigen Prozess“ vor zwölf Jahren, als das Gebäude nahezu an einen anderen Interessenten verkauft war, und doch durch die Stadt erworben werden konnte. Die VGW habe beim Umbau des alten Schulhauses darauf geachtet, die Ansicht des alten Gebäudes zu bewahren. Der Dorfladen sei eine „seltene und wertvolle Institution“ und ein Ort der Begegnung geworden. Zischka ist davon überzeugt, dass der Laden auch die nächsten zehn Jahre als Nahversorger und Treffpunkt präsent sein wird.

Info: Noch bis 17. Mai gibt es auf alle Produkte einen Jubiläumsrabatt von zehn Prozent, ausgenommen sind Tabakwaren, Spirituosen und Zeitschriften.

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