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Guru Guru ist eine (Kraut-)Rock'n'Roll-Maschine

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Alter spielt beim Rock keine Rolle, so auch bei Guru Guru, die seit 50 Jahren Musik machen.
Alter spielt beim Rock keine Rolle, so auch bei Guru Guru, die seit 50 Jahren Musik machen. © privat

Pioniere der deutschen Musikszene haben im a.l.s.o.-Kulturcafé Halt gemacht.

Schwäbisch Gmünd. Seit 50 Jahren mischt die deutsche Musiklegende Guru Guru die Rockszene mit ihren experimentellen und innovativen Klängen auf – und beweist im a.l.s.o. Kulturcafé, dass man sich auch weiterhin auf neue und besondere Musikerlebnisse mit ihr freuen kann.

Man mag über den kulinarischen Wert von Sauerkraut streiten, aber Fakt ist, dass das Krautgericht auf internationaler Ebene fest mit der deutschen Identität und Geschichte verknüpft ist. Dies geht sogar so weit, dass die erste Rockszene im Westdeutschland der 60er Jahre danach benannt wurde: Krautrock. Der Name wird den Künstlern jedoch nicht ganz gerecht: Denn Krautrock ist wilde Avantgarde, melodischer Jazz, „abgespacede“ Soundeffekte – alles, was man von einem Alltagsgericht nicht erwartet, dafür aber umso mehr mit dem Genuss von etwas Verrücktheit bereichert.

Guru Guru gehört, wie auch das Rolling Stones Magazin bestätigt, zu den wesentlichen Grundpfeilern dieser vielseitigen Szene. „Unsere ältesten Lieder sind über 50 Jahre alt und die jüngsten drei Monate“, bemerkt Mani Neumeier, Drummer und Gründer der Band, beiläufig, während er das Mikrofon für das nächste Stück richtet.

Viel redet der Frontmann im a.l.s.o. nicht zwischen den Liedern, denn dafür hat er seine Musik. Mal auf Englisch, mal auf Deutsch oder Japanisch, mal ruhiger und dann wieder laut, mit Bass, Keyboard, Saxophon, Tröten und traditionellen indischen Kegeloboen (Nadaswaram), die vierköpfige Band lebt von ihrer musikalischen und inhaltlichen Vielfalt.

Dabei zeigen die vier Rocker Mani, Roland Schaeffer, Peter Kühmstedt und Zeus B. Held, dass ihre Musik genauso zeitlos ist, wie sie selbst. Lieder wie „Wonderland“ oder „Digital Lives“ werden von ihnen zurecht als thematisch wieder aktuell angekündigt und die Energie, mit der sie ihre Zuhörer vom Dschungel bis ins „Space, baby“ spielen, straft ihr Alter Lügen. Auf dem Papier mag Mani 82 sein, auf der Bühne blitzt jugendlicher Schalk in seinen Augen, wenn er als „Elektrolurch“ verkleidet performt oder eine Reihe von Küchenutensilien über den Boden verteilt und diesen, auf dem Boden kniend, genauso souverän Musik entlockt, wie kurz zuvor seinem Schlagzeug.

Guru Guru ist, wie ein Lied passenderweise heißt, eine „Rock’n’roll Maschine“, die über zwei Stunden die Zuhörer im a.l.s.o. Kulturcafé begeisterte.

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