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Häuser bauen, ohne Flächen zu versiegeln

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Von: Birgit Markert

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Die Tiny houses, die im Lindenfeld entstehen sollen, nehmen Gestalt an. Was passiert mit den Bäumen?

Gmünd-Bettringen. Wie die ersten Gmünder Tiny Houses aussehen sollen, die im Lindenfeld entstehen sollen, war Thema im Bettringer Ortschaftsrat am Montagabend. Nicht mit Campingplatzatmosphäre, sondern qualitativ hochwertig und sich gut ins Landschaftsbild einfügend, erläuterte Gerhard Hackner, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Die Nachfrage sei da, weshalb sich der Bau- und Umweltausschuss in den vergangenen Jahren mehrfach mit dem neuen Wohnbautypus beschäftigt hat. Nachdem das Bettringer Gremium im letzten Jahr bereits Licht für die Planung gegeben hat, ging es nun um den Aufstellungsbeschluss und die Billigung des Vorentwurfs.

Geplant sind sechs Häuschen oberhalb des Troppauer Weges gegenüber des Bolzplatzes. Bislang war das Gelände Teil der Kleingartenanlage und ist im Besitz der Landsiedlung Baden-Württemberg. Michaele Ott und Ralf Flinspach aus der Abteilung Stadtplanung bei der Landsiedlung stellten die genauere Planung des 2974 Quadratmeter großen Areals am Goldmorgen vor, das auf Erbpacht bebaut werden soll. Eine Hälfte kann, weil Freileitungen darüber gehen, nicht überbaut werden, auf diesem Teil sollen Kleingärten entstehen. Oberstes Gebot sei ein sorgsamer Umgang mit der Natur: Vorhandene Strukturen sollen berücksichtigt und die Fläche soll nicht versiegelt werden – die Tiny houses werden auf Pfosten gebaut.

40 Quadratmeter seien das Höchstmaß für die Bebauung der maximal 8 Meter langen, 4 Meter breiten und 4,5 Meter hohen Häuser, so Ott weiter. Erschlossen werden soll das Areal mit einer Stichstraße von der Znaimer Straße kommend. Wichtig ist den Planern eine gute Durchgrünung und ein ästhetisches Erscheinungsbild, weshalb als Baumaterial nur Holz und Glas zugelassen wird. Die Pläne der Landsiedlung können im Bürgerinformationssystem der Stadt eingesehen werden.

Ein Knackpunkt waren die 17 Bäume, die zum Teil weichen müssen. Zwei Bürgerinnen regten an, deren Erhalt mehr in die Planung einzubeziehen. Hackner stellte in Aussicht, die Stichstraße eventuell geschwungener verlaufen zu lassen, um den ein oder anderen Baum zu erhalten. „Wir werden nach den Gegebenheiten schauen.“ Im Anschluss an die Sitzung monierte ein Interessent, dass bislang nur Autostellplätze geplant seien, aber keine Fahrradstellplätze. Das widerspreche dem Ziel der nachhaltigen Wohnform. Einstimmig sprach sich der Ortschaftsrat dafür aus, mit gewissen Nachauflagen weiterzuplanen.

Es folgte der Jahresrückblick von Ortsvorsteher Karl-Andreas Tickert. Er erinnerte an den Flächennutzungsplan, der das Gremium stark beschäftigt habe. „Landwirtschaftliche Flächen werden immer kostbarer“, deshalb sei kluges Abwägen nötig. Tickert plädierte für Innen- vor Außenentwicklung. Für Bettringen Nord-West kündigte er an, dass für die geplante Bocciabahn vor Weihnachten die Zusage gekommen sei. „Das Einweihungsfest ist bereits geplant.“ Des Weiteren wies der Ortsvorsteher auf den zweiten Infokasten hin, der mittlerweile steht.

Bei Anfragen forderte Sebastian Sorg, dass in einer der nächsten Sitzungen über den Verkehr in Bettringen gesprochen wird. Er wies auf den Schulweg hin und fragte: „Muss erst was passieren, bevor was passiert?“ Ein Bürger nannte auch die Neue Straße, wo „ohne Ende geparkt wird“, was zu Stau führt. ⋌Birgit Markert

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