„Hirnrissige Schmierereien“ an der Kugelbahn beim Himmelsgarten
Vandalen haben die Schilder im Wald beim Himmelsgarten bei Wetzgau besudelt. Die Stadt stellt nun eine Strafanzeige bei der Polizei.
Schwäbisch Gmünd. Vandalen haben sich im Naturatum ausgetobt: Die Mensch!-Wald-Schilder ab dem Beginn der Kugelbahn im Himmelsgarten bei Wetzgau sind mit schwarzer Farbe besudelt. Das reicht bis hinunter an die Bonbon-Automaten, sagt Revierförster Heiner Mohring. Und auch die Bushaltestellen in Wustenriet sind mit derselben Schrift besprüht worden, berichtet Thomas Rein aus Wustenriet, der sich sehr über die Vandalen ärgert und sich deshalb an die Gmünder Tagespost gewandt hat: Denn „durch hirnrissige Schmierereien ist öffentliches Allgemeineigentum beschädigt worden“. Ganz abgesehen vom Sachschaden sei der Schaden bei jenen immens, die sich für den Erhalt des Weges und der Kugelbahn einsetzten.
Alexander Wurst ist einer dieser Ehrenamtlichen, die sich um die Kugelbahn kümmern. Er und seine Mitstreiter werden diese demnächst reinigen und soweit in Schuss bringen, damit diese voraussichtlich noch vor Ostern eröffnen kann. „Es ist eine Schweinerei“, sagt er über die Schmierereien an den Schildern, die nur noch teilweise lesbar sind. Doch Vandalismus seien die Ehrenamtlichen dort bereits gewöhnt. Dem stimmt der Revierförster zu. Graffitis in dem Ausmaß habe es dort allerdings noch nie gegeben, sagt Heiner Mohring. Meist seien Teile der Kugelbahn abgerissen oder etwas am Steg zerstört worden.
Über die aktuellen Schmierereien sagt auch Markus Herrmann, Stadtsprecher und Chef der Touristik und Marketing GmbH, „das ist eine Riesensauerei“ und „kein Kavaliersdelikt“. Die Stadt werde deshalb Strafanzeige bei der Polizei stellen. Was die Sprayer da hinterlassen haben, sei eine Art Unterschrift, mit der sie wie „junge Hunde ihr Revier markieren“ wollten. Daher sollten sie sich nicht zu sicher sein, dass die Polizei sie nicht ausfindig macht, meint er. Möglicherweise im Zusammenhang mit anderen Delikten dieser Handschrift.
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So ärgerlich der Vandalismus an der Kugelbahn sei: Dort am Himmelsgarten sei kein Schwerpunkt. Solche Fälle tauchten immer mal wieder im Stadtgebiet auf: „Vandalismus im öffentlichen Raum bekommt man nie ganz in den Griff“, weiß Markus Herrmann.
Der Kommunale Ordnungsdienst und auch die Polizei schauten öfter im Himmelsgarten vorbei, sagt Ortsvorsteher Johannes Weiß. Doch sobald die Vandalen dort ein Auto vorfahren sehen, seien sie weg. Den Park abzuschließen, sei keine Option, stellt Markus Herrmann klar. Die Stadt setze eher auf soziale Kontrolle. So sei begrüßenswert, dass dort bald Vereine das Dorfgemeinschaftshaus im Himmelsgarten beziehen. Und ab dem Blütenfest am 23. April, der offiziellen Saisoneröffnung im Himmelsgarten, sehen auch wieder die ehrenamtlichen Ranger im Park nach dem Rechten, kündigt der Ortsvorsteher an. Allerdings könnten diese längst nicht mehr die Präsenz zeigen wie in früheren Jahren, weil ihnen die Zeit dafür fehle.
Parkgebühr am Himmelsgarten
Zum Thema Vandalismus im Himmelsgarten meint Thomas Rein, er sei gespannt, wie schnell die Stadt die Schmierereien entfernen werde. „Mit der Einführung der Parkgebühren konnte es ja nicht schnell genug gehen, eine neue Geldquelle zu erschließen.“ Darauf entgegnet Markus Herrmann, dass der Himmelsgarten etliche Jahre ohne Parkgebühren nutzbar gewesen sei. Und diese nun nicht mal annähernd das deckten, was der Park an Unterhalt koste. Zumal alle, die mit dem Rad oder dem Bus anreisen, weiterhin nichts bezahlen. So lägen der Stadt auch keinerlei Beschwerden wegen der Parkgebühren vor.
