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„In Straßdorf unter Druck“

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Kinderreichtum, der ins Geld geht: Kinderhaus „Emerland“ wird für 700  000 Euro um zwei Gruppen erweitert.

Schwäbisch Gmünd. Die Stadt Gmünd muss etwas tun: Ab Herbst 2023 gibt es in Straßdorf mehr Kinder im entsprechenden Alter als Kindergartenplätze. Darum wird das Kinderhaus „Emerland“ um zwei Naturgruppen erweitert, die Platz für insgesamt 40 Kinder ab drei Jahren bieten sollen. Rund 700  000 Euro werden die neuen Räume und Anlagen kosten.

„Wir sind in Straßdorf aufgrund der positiven Entwicklung der Kinderzahlen stark unter Druck“, sagt Klaus Arnholdt, der Leiter des Schul- und Sportamts. Er präsentierte den Stadträten im Bau- und Umweltausschuss, wie die Erweiterung aussehen und bewerkstelligt werden soll.

Die neuen Räume sollen in Nachbarschaft zum bisherigen Gebäude errichtet werden, um Kooperationen und Synergieeffekte möglich zu machen. Die beiden Naturgruppen sollen als Außengruppen des städtischen Kinderhauses Emerland mit eigenständiger Leitung geführt werden. In den zusätzlichen Naturgruppen können insgesamt 40 Kinder von drei Jahren bis Schuleintritt betreut werden. Der Betreuungsumfang soll sechs und sieben Stunden umfassen. „Was bedeutet in diesem Zusammenhang ‚Natur‘?“, wollte Stadtrat Karl Miller (Grüne) wissen. „Eine Natur-Kita hat ihren pädagogischen Schwerpunkt in der Natur. Die Räume sind keine Aufenthaltsräume, die einer herkömmlichen Kita ansprechen“, erläuterte Klaus Arnholdt.

Es sind in erster Linie die Neubaugebiete, die die Investition in Kinderbetreuung nötig machen. Mit der geplanten Aufstockung der Betreuungsplätze setzt sich das Wachstum der letzten zehn Jahre fort. Von 2012 bis 2021 hat sich die Zahl der Plätze im Emerland mehr als verdoppelt – von 50 auf über 100. „2012 haben wir den Kindergarten provisorisch eingerichtet, mittlerweile sind wir bei 107 Kindern in dem ehemaligen Provisorium“, so Arnholdt. Zuletzt war 2021 durch einen Umbau eine zusätzliche Gruppe für 22 Kinder entstanden. Den nötigen Ausbau der Kapazitäten muss die Stadt allein bewerkstelligen. Im katholischen Kindergarten St. Elisabeth in Straßdorf werden aktuell 60  Kinder betreut; die katholische Kirche hält den Bestand, übernimmt aber derzeit keine zusätzlichen Gruppen in eigene Trägerschaft.

Mit dem Projekt, so sieht es die Verwaltung vor, soll im späten Frühjahr 2023 begonnen werden. Dann sollte es schnell gehen: Damit, so die Prognose der Stadt, könnte der Kindergartenbetrieb im Herbst 2023 beginnen. „Wir müssen das hinkriegen auf September“, sagte Oberbürgermeister Richard Arnold.

Die Dringlichkeit könnte für die Stadt besonders ins Geld gehen. Im Moment gibt es kein aktives Investitionsprogramm von Bund oder Land zum Ausbau von Betreuungsplätzen in Kitas. Die Neuauflage eines Programms ist in Koalitionsverträgen als Absicht formuliert, bis daraus konkrete Politik wird, kann Gmünd aber wohl nicht warten. ⋌mü

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