Kollege? E s i s t k a l t !

Andrea Grötzinger über Lüften und Lüften.
Früher Morgen, kurz vor 8 Uhr. Angenehm warm ist es und man arbeitet gern im Büro. 8.05 Uhr. Der Kollege kommt und noch mit zugeknöpfter Jacke und Mütze reißt er die Fenster auf. Entsetzen macht sich bei mir breit. 8.15 Uhr. Das sogenannte Stoßlüften sollte inzwischen eigentlich erledigt sein. 8.20 Uhr. Ich fange an, die Bleistifte aneinander zu reiben, um mir ein Lagerfeuer zu machen. 8.30 Uhr. Ich versuche es mit Vernunft: Meine Haut wird schlechter durchblutet und deshalb mit weniger Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Folge ist Konzentrationsmangel. Kein überzeugendes Argument für den Frost-Kollegen. 17 Uhr. Ich gebe auf und freue mich auf einen heißen Glühwein auf dem kalten Weihnachtsmarkt. Und wenn das morgen nicht besser wird, dann mache ich alle Fensterchen an seinem Adventskalender gleichzeitig auf und nenne das dann auch „Stoßlüften“!