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Lange Strecke, viele Hürden

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Von: Bernd Müller

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Bernd Müller
Bernd Müller © Archiv

Im Blick: Die Hausaufgaben der Stadt Gmünd zum Thema Photovoltaik.

Rund 170 Fußballfelder – so viel Platz sieht die Stadt für Photovoltaik auf Gmünder Gebiet. Gmünd hat seine Hausaufgaben gemacht mit der Analyse für Freiflächen-Photovoltaik. Eine ordentliche Hausaufgabe ist das eine - die Prüfung, die irgendwann kommt, ist eine andere Hausnummer.Jetzt fängt die Arbeit erst an. Zunächst: Die Menschen müssen mitgenommen werden. Wessen Landschaft zugebaut wird, sollte auch die Erträge ernten können. Bürgerenergie-Genossenschaften sind wichtiger denn je.Und: PV-Anlagen brauchen zusätzliche Infrastruktur, Stromleitungen mit genug Kapazität sowie Technik, um Strom zu speichern. So lange es keine Speichermöglichkeiten gibt, bleibt die Formel „…versorgt soundsoviele Haushalte mit Strom“ ein schaler Waschzettelsatz, der nur gilt, wenn die Sonne scheint. Nachts und im Winter wird’s sonst zappenduster. Gmünd kann vieles nicht alleine lösen, Gemeinden müssen von manchen Regelfesseln befreit werden. Ist es im Jahr 2022 wirklich die richtige Priorität, wenn eine Photovoltaikanlage verkleinert werden muss, weil in der Erde ein mittelalterlicher Karrenweg entdeckt wird, der unter Denkmalschutz steht? So wie es am Georgishof passiert ist. Und machtlos steht eine Stadt gar vor dieser kalten Marktlogik: dass es technisch geht, sich für Bauern aber nicht rechnet, PV-Anlagen so zu bauen, dass sie auf ihren Felder noch etwas anbauen können. Man könnte glatt verzweifeln - davor schützt am ehesten: Schauen, was man selbst anpacken kann. Nicht nur, weil dieser Text in einem Raum mit 19 Grad entsteht, endet er so: Die Notwendigkeit, Energie zu sparen, wird uns noch lang erhalten bleiben.     Bernd Müller

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